Die Kreditlandschaft im Februar 2025

Die aktuellen Entwicklungen am Kreditmarkt zeichnen ein vielschichtiges Bild: Während die Bauzinsen zu Jahresbeginn 2025 eine neue Dynamik zeigen, offenbart der Rückblick auf 2023 einen historischen Einbruch bei der privaten Wohnungsbaufinanzierung. Gleichzeitig verschärfen die Banken ihre Kreditvergaberichtlinien – eine Entwicklung, die besonders kleine und mittlere Unternehmen zu spüren bekommen. Dennoch gibt es auch positive Signale: Die Nachfrage nach Baufinanzierungen steigt wieder, was nicht zuletzt dem gesunkenen Zinsniveau zu verdanken ist.
In unseren News greifen wir diese Entwicklungen auf und geben Ihnen einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Trends und Veränderungen am Kreditmarkt. Erfahren Sie mehr über die Prognosen für die Bauzinsen 2025, die Marktanteile der verschiedenen Finanzierungsanbieter und die Ergebnisse der aktuellen Bank Lending Survey der Bundesbank.
- Bauzinsen steigen zum Jahresbeginn leicht an
- Datenanalyse: Dramatischer Einbruch der Wohnungsbaufinanzierung 2023
- Q4: Banken verschärfen ihre Kreditvergaberichtlinien
- Privatkreditzinsen stagnieren im Februar 2025
Bauzins-Prognose: Wie werden sich die Bauzinsen 2025 entwickeln?
In turbulenten Zeiten für Politik und Märkte zeigen auch die Bauzinsen wieder mehr Dynamik. Nach einer stabilen Phase Ende 2024 stiegen die Zinsen zu Jahresbeginn leicht an – bedingt durch Marktunsicherheiten und gedämpfte Erwartungen an EZB-Zinssenkungen. Die hartnäckige US-Inflation und geopolitische Spannungen verstärken die Marktvolatilität zusätzlich. Aktuell liegt der Dr. Klein Bestzins für eine 10-jährige Baufinanzierung bei 3,21 Prozent, innerhalb des erwarteten Korridors von drei bis 3,5 Prozent. Während die US-Wirtschaft robust bleibt, aber mit hoher Inflation kämpft, könnte die schwächelnde Eurozone von Zinssenkungen profitieren.
Experten erwarten, dass die EZB die Leitzinsen bei ihrer nächsten Sitzung leicht senken wird. Nicht mehr allein die Inflation, sondern auch das geringe Wirtschaftswachstum bestimmt nun die geldpolitischen Entscheidungen. Kurzfristig wird für die Bauzinsen eine Seitwärtsbewegung am oberen Ende des Korridors prognostiziert. Im Kampf gegen den Wohnraummangel wurden die KfW-Förderprogramme „Wohneigentum für Familien“ und „Jung kauft Alt“ zwar angepasst, diese Maßnahmen greifen jedoch zu kurz. Experten fordern umfassendere Förderungen, Bürokratieabbau und verstärkte Umwidmung von Gewerbe- zu Wohnimmobilien.
Analyse: Rückgang des privaten Wohnungsbaus
Die private Wohnungsbaufinanzierung verzeichnete 2023 einen dramatischen Einbruch. Das Gesamtvolumen sank um etwa ein Drittel auf 232 Mrd. Euro – ein Minus von 117 Mrd. Euro gegenüber 2022. In diesem schwierigen Umfeld behaupteten die Sparkassen ihre Marktführerschaft mit einem Anteil von 25 Prozent und Auszahlungen von 57,3 Mrd. Euro, gefolgt von den Genossenschaftsbanken mit 21 Prozent (48,7 Mrd. Euro) und den Kreditbanken mit 18 Prozent (43,7 Mrd. Euro). Bemerkenswert ist die Entwicklung der Bausparkassen, die als einzige Institute ihre Auszahlungen leicht steigern konnten – von 40,5 auf 41,7 Mrd. Euro. Dies wird auf die im Vergleich zum Marktzins attraktiveren Konditionen der Bauspardarlehen zurückgeführt. Die übrigen Marktteilnehmer verzeichneten durchweg Rückgänge: Auslandsbanken kamen auf 5,8 Prozent Marktanteil, Realkreditinstitute auf 3,6 Prozent, Lebensversicherungen auf 3 Prozent und Landesbanken auf 1,8 Prozent. Banken mit Sonder- und Förderaufgaben erreichten einen Anteil von 2,8 Prozent.
Bank Lending Survey – Umfrage der Bundesbank zum Kreditgeschäft in Deutschland
Im vierten Quartal 2024 verschärften deutsche Banken ihre Kreditvergaberichtlinien in allen Segmenten, wie die aktuelle Bank Lending Survey zeigt. Die Verschärfung betraf Unternehmenskredite, private Wohnungsbaukredite sowie Konsumentenkredite und wurde hauptsächlich mit gesunkener Risikotoleranz und erhöhtem Kreditrisiko begründet. Während die Kreditbedingungen im Firmenkundengeschäft restriktiver wurden, lockerten sie sich bei privaten Wohnungsbaukrediten. Die Kreditnachfrage stieg in allen Bereichen, besonders stark bei Baufinanzierungen, was auf das gesunkene Zinsniveau zurückzuführen ist. Im Firmenkundengeschäft blieb der Anstieg jedoch hinter den Erwartungen zurück, da besonders kleine und mittlere Unternehmen bei Investitionskrediten zurückhaltend waren. Die Ablehnungsquote stieg vor allem bei KMU und Konsumentenkrediten. Für die kommenden zwölf Monate erwarten die Banken weitere Verschärfungen ihrer Richtlinien, bedingt durch neue regulatorische Anforderungen aus dem Basel III-Reformpaket. Besonders betroffen waren in den letzten sechs Monaten das energieintensive verarbeitende Gewerbe, das Baugewerbe und der Immobiliensektor. Die Refinanzierungssituation der Banken blieb weitgehend stabil. Für das erste Quartal 2025 rechnen die Banken mit einer unveränderten Nachfrage bei Unternehmenskrediten, erwarten aber weiteres Wachstum bei privaten Baufinanzierungen.
Zinsentwicklung im Februar 2025
Ratenkredite
Beste Nominalzinsen | Beste 2/3-Effektivzinsen | ||
---|---|---|---|
Anbieter | Zins p.a. | Anbieter | Zins p.a. |
OFINA | -0,40% | Dr. Klein | 3,78% |
Smava | 0,68% | BBBank | 4,99% |
Verivox | 0,68% | Deutsche Skatbank | 5,33% |
Dr. Klein | 1,55% | Bank of Scotland | 5,43% |
creditolo | 1,95% | SWK Bank | 5,89% |
Bei den Zweidrittelzinsen im Bereich der Privatkredite fiel der Februar-Wert auf 6,5964 Prozent (Januar 2025: 6,6178 Prozent), womit der Trend weiter abwärts zeigt. Die durchschnittlichen Mindest-Sollzinsen bewegen sich mit 5,1074 Prozent minimal über dem Stand zum Jahresbeginn (5,0833 Prozent). In den Top 5 ersetzt lediglich die SWK Bank die SKG Bank bei den Zweidrittelzinsen auf dem 5. Rang.
Autokredite
Beste Nominalzinsen | Beste 2/3-Effektivzinsen | ||
---|---|---|---|
Anbieter | Zins p.a. | Anbieter | Zins p.a. |
OFINA | -0,40% | Smava | 5,39% |
Smava | -0,40% | ING | 5,42% |
Verivox | 0,68% | Bank of Scotland | 5,43% |
Bon-Kredit | 2,79% | SWK Bank | 5,89% |
Commerzbank | 2,99% | OFINA.de | 6,20% |
Die Top 5 im Bereich der Autofinanzierung zeigen sich unverändert zum Vormonat. Insgesamt gab es indes einige Verschiebungen, sodass der durchschnittliche Werbezins auf 5,2811 Prozent anstieg. Der Zweidrittelzins landete zum Stichtag 1. Februar 2025 bei 6,0347 Prozent (Januar 2025: 6,0800 Prozent). In der Tendenz gehen die Zinsen eher seitwärts.
Baufinanzierungen
Nominalzinsen* | 2/3-Effektivzinsen | ||
---|---|---|---|
Anbieter | Zins p.a. | Anbieter | Zins p.a. |
Baufi24 | 2,46% | Dr. Klein | 3,32% |
Dr. Klein | 2,93% | creditweb | 3,32% |
DTW | 2,99% | DSL Bank | 3,45% |
Interhyp | 3,08% | CE-Baufinanz | 3,50% |
CE-Baufinanz | 3,12% | ING | 3,55% |
* Finanzierungsbedarf 300.000 Euro, Tilgung 4,00 Prozent, Sollzinsbindung 15 Jahre |
Minimale Veränderungen gab es zu Beginn des Februars 2025 – der durchschnittliche Bauzins sank von 3,1098 auf 3,0839 Prozent, eine Änderung um -0,8 Prozent zum Vormonat. Bei den Top 5 änderte sich die Reihenfolge: DTW klettert bei den Nominalzinsen auf den 3. Platz mit 2,99 Prozent Werbezinsen. Dahinter reihen sich Interhyp und CE-Baufinanz ein.