Der KfW Rückblick 2016 – 81 Mrd. Euro für Immobilienbesitzer und Häuslebauer
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurück. Das Fördervolumen legte um zwei Prozent auf 81 Milliarden Euro zu. In die Inlandsförderung flossen davon 55,1 Milliarden Euro.
Den größten Zuwachs bei den privaten Haushalten verzeichnete das Segment der Energieeffizienz. Das Darlehens- und Fördervolumen betrug 15,5 Milliarden Euro.
Das Inlandsgeschäft einschließlich gewerblicher Finanzierungen verzeichnete ein Plus von neun Prozent und belegt, dass Bau- und Investitionsfinanzierungen nach wie vor Wachstumsimpulse für die deutsche Wirtschaft bedeuten. Insgesamt 35 Milliarden Euro, immerhin 44 Prozent der gesamten Gelder, kamen Umwelt- und Klimaschutzvorhaben zugute.
Die Entwicklung der Programme im Jahr 2016 im Einzelnen
Die KfW bietet verschiedene Förderansätze, die sich vor allem nach Zielgruppe und Verwendungszweck unterscheiden. Neben Programmen für Infrastruktur, Gewerbe und Fortbildung sind es vor allem die Förderungen für das private Eigenheim, die die KfW an die Bürger ausreicht (1).
Energieeffizient Bauen (Fördernummer 153)
Im Jahr 2016 zahlte die KfW 11,3 Milliarden Euro an Bauherren aus, die ihren Neubau entsprechend der KFW-Energieeffizienzhaus-Richtlinie erstellten (2). Neben den geförderten Darlehen von bis zu 100.000 Euro besteht auch die Option auf einen Tilgungszuschuss von bis zu 15.000 Euro. Voraussetzung ist die höchstmögliche Energieeffizienz.
Energieeffizient Sanieren (Fördernummer 151, 152 & 167)
Nicht nur Bauherren profitieren von der Förderung für Energieeffizienz. Die KfW unterstützt mit entsprechenden Darlehen auch die energieeffiziente Sanierung von Bestandsimmobilien. 3,8 Milliarden Euro flossen für eine energieeffiziente Sanierung in bereits bestehende Gebäude (3).
Eigentümer konnten pro Wohneinheit mit 100.000 Euro rechnen. Für Einzelmaßnahmen standen 50.000 Euro pro Wohneinheit bereit, wenn nicht das gesamte Gebäude saniert wurde. Das Erreichen der höchsten Energiestandards honoriert die KfW mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 27.500 Euro.
Energieeffizient Sanieren II (Fördernummer 430)
Diese Förderprogramme bieten einen Zuschuss von bis zu 30.000 Euro pro Wohneinheit, wenn der Eigentümer alle Standards des KfW-Energieefizienzhauses erreicht. Im Jahr 2016 vergab die KfW Gelder in einem Volumen von 374 Millionen Euro. Im Durchschnitt waren dies bei 128.399 bewilligten Maßnahmen rund 3.000 Euro pro Vorhaben.
Weitere Zuschüsse gibt es im Programm 431 für das Hinzuziehen eines Experten bei der Baubegleitung. Dieser Zuschuss beträgt bis zu 4.000 Euro. Der Zuschuss für eine Brennstoffzelle (Fördernummer 433) kann bis zu 28.200 Euro betragen.
Der Immobilienerwerb (Fördernummer 124 und 134)
Das klassische KfW-Darlehen für den Erwerb von Wohnraum war gegenüber den Krediten für Energieeffizienz leicht rückläufig. Für den reinen Erwerb vergab die KfW nur noch 4,9 Milliarden Euro als Darlehen aus. Käufer oder Bauherren können bis zu 50.000 Euro zinsgünstiger Darlehen für den Erwerb einer eigengenutzten Immobilie in Anspruch nehmen.
Barrierefreiheit und Einbruchschutz (Fördernummer 159, 455)
Barrierefreies Wohnen in der eigenen Immobilie wird für immer mehr Immobilienbesitzer zu einem relevanten Thema. Im Jahr 2016 stellte die KfW für das barrierefreie Wohnen 500 Millionen Euro in Form von Darlehen und Zuschüssen zur Verfügung. Gerade die Umbauten im Sanitärbereich, altersgerechte Duschen und Badewannen sowie die häufig belächelten Treppenlifte standen hier im Fokus der Darlehensnehmer.
Da die Förderprogramme für Barrierefreiheit und Einbruchschutz bereits im Spätsommer aufgebraucht waren, hat die Bundesregierung für 2017 kräftig nachgelegt. Die reinen Zuschüsse steigen für die Erreichung von Barrierefreiheit auf 75 Millionen Euro, ein Anstieg von 50Prozent. Auf 50 Millionen Euro verfünffacht der Bund die Zuschüsse für einbruchhemmende Maßnahmen.
Wer seine Immobilie barrierefrei gestalten möchte, kann mit bis zu 6.250 Euro an Zuschuss rechnen. Den Einbruchschutz fördert die Bank mit bis zu 1.500 Euro Zuschuss.
Quellen und weiterführende Informationen
(1) Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – Alle Förderprodukte für Bestandsimmobilien
(2) Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – Energieeffizient Bauen (153)(PDF)
(3) Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – Übersicht der Förderungen beim energieeffizienten Sanieren