Bausparen bringt jungen Leuten bis zu 2,4 Prozent Rendite
Der Bausparvertrag hat als Geldanlage ausgedient. Die Sparzinsen sind zu niedrig und selbst die Bausparkassen haben kaum noch Interesse daran, Bausparen als reines Sparprodukt zu vermarkten. Doch stimmt das wirklich so? Ein Drittel aller Deutschen setzt nach wie vor auf Bausparverträge. Eine Untersuchung zeigt außerdem, dass sich Bausparen insbesondere für junge Leute lohnt. Bis zu 2,4 Prozent Rendite sind bei dieser Form der Geldanlage drin!
- Bei 30 Prozent aller Deutschen zählt der Bausparvertrag immer noch zur beliebtesten Geldanlage (1).
- Junge Leute haben mit einem Bausparvertrag Chance auf bis zu 2,4 Prozent Rendite, beispielsweise durch die Wohnungsbauprämie, Zins- und Jugendboni. Unter bestimmten Voraussetzungen können sie die Wohnungsbauprämie auch dann bekommen, wenn sie das angesparte Geld frei verwenden und es nicht für wohnwirtschaftliche Zwecke aufbringen (2).
- Auch wenn Bausparverträge theoretisch nicht als reine Sparprodukte gedacht sind, gibt es Tarife, die sich besonders für rentable Spareinlagen mit garantierter Verzinsung eignen.
- Ab 2021 steigt die Höchstgrenze für das zu versteuernde Einkommen für den Erhalt der Wohnungsbauprämie von 25.600 Euro auf 35.000 Euro pro Person (3).
Jeder Dritte spart mit Bausparvertrag
Immer wieder kann man hören oder lesen, dass der Bausparvertrag als Geldanlage ausgedient habe. Die These lässt sich gut nachvollziehen, denn mit sinkendem Zinsniveau dürfte auch die Attraktivität des Bausparens als Sparanlage abnehmen.
Tatsächlich aber zählt einer Umfrage des Bundesverbands deutscher Banken sowie des Marktforschungsunternehmens Kantar TNS aus dem Jahr 2019 zufolge das Bausparen zu den beliebtesten Sparanlagen der Deutschen. 30 Prozent der Befragten gaben an, den Bausparvertrag als Geldanlage zu favorisieren – also fast jeder dritte Deutsche. Noch beliebter sind lediglich das risikolose Sparbuch (41 Prozent) sowie immer noch die konservativen Lebensversicherungen (33 Prozent) (1). Die Deutschen mögen es eben besonders sicher und nehmen dafür auch weniger Rendite in Kauf.
Bis zu 2,4 Prozent Rendite für junge Bausparer
Für die Allgemeinheit mag der Bausparvertrag nicht mehr zu den rentablen Sparprodukten zählen, zumal das angesparte Geld ausschließlich für wohnwirtschaftliche Zwecke verwendet werden soll. Doch für eine bestimmte Kundengruppe ist viel rauszuholen. Eine Untersuchung von Stiftung Warentest (2) ergab, dass junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren zwischen 1,3 und 2,4 Prozent Rendite beim Bausparen erwirtschaften können. Wie das geht? Über die Wohnungsbauprämie!
In der Regel wird die Wohnungsbauprämie nur an die Bausparer ausgezahlt, die das angesparte Geld für den Bau, den Kauf oder die Modernisierung einer Immobilie einsetzen. Unter bestimmten Voraussetzungen können aber junge Bausparer den Vertrag als reine Geldanlage ohne wohnwirtschaftlichen Verwendungszweck nutzen und trotzdem die Wohnungsbauprämie abkassieren. Eine Bedingung dabei ist, dass der Vertrag noch vor dem 25. Geburtstag abgeschlossen wird. Außerdem müssen mindestens sieben Jahre lang jeden Monat rund 60 Euro eingezahlt werden. Darüber hinaus darf der Bausparer eine festgelegte Einkommensgrenze des zu versteuernden Einkommens von 25.600 Euro bei Alleinstehenden beziehungsweise von 51.200 Euro bei Ehepaaren nicht erreichen (3). Dies ist im Übrigen nicht zu verwechseln mit dem Bruttojahreseinkommen. Wer all das einhält, kann sich über eine Wohnungsbauprämie vom Staat von bis zu 490 Euro freuen.
Die Wohnungsbauprämie in Kombination mit einem geeigneten Tarif ergibt gemäß der Untersuchung von Stiftung Warentest 1,30 bis 2,41 Prozent Rendite. Bei der Suche nach dem richtigen Tarif lohnt nicht nur ein Blick auf die Sparzinsen. In einigen Tarifen bestimmter Bausparkassen werden nämlich sogar Jugendboni und zusätzlich Zinsboni gewährt. Ein weiterer Blick sollte daneben auch auf die Abschluss- und Jahresgebühren geworfen werden. Mitunter kann es nämlich vorkommen, dass die Gebühren höher ausfallen als Zinsen und Bonus zusammen.
Neue Anreize für Bausparen ab 2021
Wer sich nun denkt, dass für den Erhalt der Rendite von bis zu 2,4 Prozent viel zu beachten und einzuhalten ist, kann zumindest in einem Punkt aufatmen: Ab 2021 werden die Einkommensgrenzen angehoben. Die Höchstgrenzen für das zu versteuernde Einkommen liegen zukünftig bei 35.000 jährlich für Alleinstehende und bei 70.000 Euro im Jahr für Ehepaare.
Und nicht nur die Grenze für das Einkommen soll angehoben werden, auch die Prämien werden zukünftig steigen. Ab 2021 soll es 70 statt 45 Euro Prämie pro Jahr geben (für Ehepaare 140 statt 90 Euro). Damit werden definitiv neue Anreize für das Bausparen geschaffen.
Den richtigen Tarif finden
Wie bereits erwähnt, entscheidet die Wahl über den geeigneten Bauspartarif viel über die Rentabilität der Geldanlage. Wichtig hierbei zu wissen ist, dass der Tarif in erster Linie entsprechend des Anlageziels ausgesucht werden sollte. Im unserem Anbietervergleich ist daher zuerst einer der folgenden Bausparziele auszuwählen:
- Bauspardarlehen soll in Anspruch genommen werden
- Inanspruchnahme des Darlehens ist wahrscheinlich
- Inanspruchnahme des Darlehens ins unwahrscheinlich
- Geldanlage: Sichere und rentable Spareinlage mit garantierter Verzinsung
Für die jungen Leute mit Spargedanken ist natürlich der letzte Punkt relevant. In der Auflistung der passenden Tarife sehen Sie außerdem die Vorteile, zum Beispiel wenn ein Jugendbonus inklusive ist.
Quellen und weiterführende Links
(1) Kreditvergleich.net – https://www.kreditvergleich.net/bausparvertrag/
(2) Test.de – Junge Sparer schaffen bis zu 2,4 Prozent Rendite
(3) Finanztip – So erhalten Bausparer Geld vom Staat