Immobilienpreise im Norden und Osten steigen überproportional
Der jüngste Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise für das vierte Quartal 2016 zeigt, im Norden und Osten Deutschlands explodieren die Preise für Wohneigentum regelrecht. Berlin liegt hinsichtlich der prozentualen Verteuerung inzwischen hinter München auf Platz zwei.
Die Zahlen für Hannover, Hamburg, Dresden und Berlin zeigen, dass der Erwerb von Wohneigentum gerade für junge Familien immer kritischer wird. Daran ändert auch das immer noch historisch niedrige Zinsniveau nichts.
Berlin – die Bemühungen des Senats fruchten nicht
Der Berliner Senat gibt sich alle Mühe, dem Wohnungsmangel Herr zu werden. Das Verbot, Wohnungen als Ferienwohnungen zu vermieten, war ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Neubaumaßnahmen in Berlin-Mitte oder Friedrichshain hinken weit hinter der Nachfrage zurück. Erschwerend kommt hinzu, dass in weiten Teilen wieder nur das Luxussegment bedient wird.
Die Bodenpreise haben mit den Bodenrichtwerten schon lange nichts mehr zu tun, liegen zwischen 30 und 50 Prozent darüber. Die gemittelten Quadratmeterpreise betragen für Eigentumswohnungen 3.152 Euro / Quadratmeter und für Einfamilienhäuser 2.253 Euro.
Die Steigerung bei Eigentumswohnungen betrug vom 3. zum 4. Quartal 2016 um satte 7,08 Prozent. Einfamilienhauserwerber mussten im selben Vergleichszeitraum 2,77 Prozent mehr bezahlen. Das Thema Wohnraummangel wird den Berliner Senat noch viele Jahre begleiten.
Hamburg – bezahlbarer Wohnraum wird zur Musical-Illusion
Der Erwerb einer Eigentumswohnung in Hamburg wurde für viele Interessenten zur Illusion. Der niedrigste Quadratmeterpreis, für den eine Eigentumswohnung den Besitzer wechselte, lag bei 1.164 Euro pro Quadratmeter, der höchste Kaufpreis notierte mit 11.475 Euro.
Bei Einfamilienhäusern geht die Spanne noch weiter auseinander. Der günstigste Kaufpreis betrug 544 Euro /qm, der teuerste 11.520 Euro. Bei Eigentumswohnungen weisen die gemittelten Zahlen 3.567 Euro / qm, bei Einfamilienhäusern 2.484 Euro / qm auf.
Der Preisanstieg betrug gegenüber dem dritten Quartal 2016 bei Wohnungen 1,51% und bei Häusern 3,07%.
Hannover – auf dem Weg zur Luxusregion
Die meisten Deutschen verbinden mit Hannover alles andere als eine aufregende, pulsierende Großstadt. Als entsprechend unattraktiv schätzen viele daher diesen Immobilienstandort ein. Die Zahlen belegen jedoch das Gegenteil. Hannover wird immer teurer.
Gerade bei Ein- und Zweifamilienhäusern mussten die Käufer im vierten Quartal 2016 deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch im Quartal davor. Verkäufer konnten sich über Wertsteigerungen ihrer Immobilie um 7,09 Prozent erfreuen.
Gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres sogar um 9,3 Prozent. Damit verzeichnet Hannover von den untersuchten Städten im Norden und Osten die dynamischste Entwicklung.
Ein Blick auf die absoluten Zahlen belegt jedoch, dass die Stadt an der Leine nach wie vor den günstigsten Wohnraum bietet. Der gemittelte Quadratmeterpreis für Einfamilienhäuser lag bei 1.913 Euro / qm und für Eigentumswohnungen bei 2.115 Euro / qm.
Dresden – Charme hat seinen Preis
War der Dresdner Immobilienmarkt kurze Zeit rückläufig, hat er sich jetzt wieder „erholt“. Bei Eigentumswohnungen konnten Verkäufer im vierten Quartal 2016 ein Plus von 3,07% gegenüber dem dritten Quartal des Jahres verzeichnen. Käufer von Einfamilienhäusern mussten dagegen nur 1,54% mehr auf den Tisch legen.
Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise betrugen für eine Eigentumswohnung in der Stadt an der Elbe 2.146 Euro. Wie in den anderen Städten auch, lagen die Quadratmeterpreise für Einfamilienhäuser leicht darunter, in Dresden bei 2.083 Euro.
Die Daten auf einen Blick:
Regionalanalyse Metropolregion Berlin | |||||
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Eigentumswohnungen Quartal | Medianpreis (Alt-, Neubau) | Preisspanne | Indexwert | Vergleich zum Vorquartal | Vergleich zum Vorjahresquartal |
Q4/2016 | 3.152 €/qm | 750 €/qm – 8.800 €/qm | 168,92 | +3,71% | +7,08% |
Ein- und Zweifamilienhäuser Quartal | Medianpreis (Alt-, Neubau) | Preisspanne | Indexwert | Vergleich zum Vorquartal | Vergleich zum Vorjahresquartal |
Q4/2016 | 2.253 €/qm | 508 €/qm – 9.000 €/qm | 145,57 | +2,77% | +5,73% |
Quelle: Dr. Klein
Regionalanalyse Metropolregion Hamburg | |||||
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Eigentumswohnungen Quartal | Medianpreis (Alt-, Neubau) | Preisspanne | Indexwert | Vergleich zum Vorquartal | Vergleich zum Vorjahresquartal |
Q4/2016 | 3.567 €/qm | 1.164 €/qm – 11.475 €/qm | 160,14 | +1,51% | +3,23% |
Ein- und Zweifamilienhäuser Quartal | Medianpreis (Alt-, Neubau) | Preisspanne | Indexwert | Vergleich zum Vorquartal | Vergleich zum Vorjahresquartal |
Q4/2016 | 2.484 €/qm | 544 €/qm – 11.520 €/qm | 137,44 | +3,07% | +5,88% |
Quelle: Dr. Klein
Regionalanalyse Metropolregion Hannover | |||||
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Eigentumswohnungen Quartal | Medianpreis (Alt-, Neubau) | Preis- spanne | Indexwert | Vergleich zum Vorquartal | Vergleich zum Vorjahresquartal |
Q4/2016 | 2.115 €/qm | 729 €/qm – 6.005 €/qm | 162,20 | +2,01% | +8,59% |
Ein- und Zweifamilienhäuser Quartal | Medianpreis (Alt-, Neubau) | Preis- spanne | Indexwert | Vergleich zum Vorquartal | Vergleich zum Vorjahresquartal |
Q4/2016 | 1.913 €/qm | 521 €/qm – 4.531 €/qm | 132,94 | +7,09% | +9,30% |
Quelle: Dr. Klein
Regionalanalyse Metropolregion Dresden | |||||
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Eigentumswohnungen Quartal | Medianpreis (Alt-, Neubau) | Preis- spanne | Indexwert | Vergleich zum Vorquartal | Vergleich zum Vorjahresquartal |
Q4/2016 | 2.146 €/qm | 734 €/qm – 4.800 €/qm | 137,99 | +3,07% | +5,57% |
Ein- und Zweifamilienhäuser Quartal | Medianpreis (Alt-, Neubau) | Preis- spanne | Indexwert | Vergleich zum Vorquartal | Vergleich zum Vorjahresquartal |
Q4/2016 | 2.083 €/qm | 520 €/qm – 4.633 €/qm | 142,99 | +1,54% | +5,71% |
Quelle: Dr. Klein