Kosten für energieeffizientes Sanieren kalkulieren
Energiekosten stellen eine der größten finanziellen Belastungen für Privathaushalte dar. Das trifft aber nicht nur aus privatwirtschaftlicher Sicht zu. Auch aus volkswirtschaftlichen und primär ökologischen Gründen setzt die Bundesregierung viel daran, dass Immobilienbesitzer durch energieeffiziente Maßnahmen gegensteuern.
Dazu stellt beispielsweise die Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW) nicht nur enorm zinsgünstige Darlehen zur Verfügung, sondern bietet durch bestimmte Förderprogramme auch echte Geldgeschenke. Das BBSR liefert gleichzeitig Forschungsergebnisse, die ebenfalls Unterstützung bieten. Aktuelle Resultate helfen bei der Kalkulation energieeffizienter Maßnahmen.
Einfach drauf losisolieren bringt nichts
Das Haus mal eben von außen wärmedämmen mag zwar ein löbliches Vorhaben sein, bringt am Ende aber vielleicht nicht den gewünschten Erfolg. Hilfreicher ist es, gezielt vorzugehen und auch die Kosten zu kalkulieren. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bietet jetzt ein kostenloses Tool zum Download an, mit dem sich Eigentümer ein Bild über die Investitionskosten machen können (1).
Das BBSR stellt die unterschiedlichen Methoden vor, mit deren Hilfe Immobilieneigentümer die Wirtschaftlichkeit einer energieeffizienten Sanierung berechnen können. Sollen lediglich Fenster ausgetauscht werden, genügen einfachere Rechenmethoden als wenn beispielsweise die Gebäudehülle wärmedämmend gestaltet werden soll.
Die Berechnungstools des BBSR berücksichtigen nicht nur die Kosten für die Sanierung, sondern vergleichen auch die Wirtschaftlichkeit im Hinblick auf den bisherigen Energieverbrauch und die künftigen Aufwendungen dafür. Zu den Grundlagen für die Berechnung gehören die Dauer der Heizperiode und mögliche Preissteigerungen bei den Energieversorgern.
Neben den Kosten für die Sanierung zieht das Tool auch noch den Aufwand für die Finanzierungskosten für die Rentabilitätsberechnung heran. Ziel des Tools ist es, den Grenzpreis pro Kilowattstunde zu ermitteln, ab dem eine Sanierung wirtschaftlich sinnvoll ist.
KfW bietet Sonderkonditionen für Sanierungen
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW, bietet Interessenten für energieeffiziente Sanierungen zahlreiche Programme. Diese sehen nicht nur günstige Zinsen für die Finanzierung vor, sondern auch nicht rückzahlbare Zuschüsse. Diese greifen beispielsweise für die Kosten des Gutachters, der die Sanierung begleitet, respektive im Vorfeld die Kalkulation erstellt (2).
Die KfW sieht zahlreiche energieeffiziente Maßnahmen vor, welche durch das Frankfurter Institut gefördert werden:
- Einbau besser isolierender Fenster
- Wärmedämmung unter dem Dach
- Wärmedämmung an der Gebäudehülle
- Austausch des Heizbrenners
- Installation von Anlagen zur Gewinnung regenerativer Energien
Diese Maßnahmen können einzeln für sich, oder auch in Kombination angegangen werden. Bei der Sanierung eines Hauses bemisst sich die Höhe des Zinssatzes an der tatsächlichen Energieeffizienz. Tilgungszuschüsse in Höhe von bis zu 27.500 Euro verbilligen die Finanzierung nachhaltig.
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Energieeffiziente Sanierung bei Eigentumswohnungen
Hauseigentümer können hinsichtlich Sanierungen mit ihrer Immobilie nach eigenem Gutdünken verfahren. Für Wohnungseigentümer kann der gut gemeinte Gedanke an die Verbesserung der Energieeffizienz allerdings an der Eigentümergemeinschaft scheitern. Ohne Zustimmung der Eigentümergemeinschaft dürfen nur bauliche Veränderungen innerhalb der Wohnung vorgenommen werden.
Bereits der Austausch der Fenster muss von den anderen Eigentümern abgesegnet werden. Der Grund liegt darin, dass das einheitliche Bild der Gesamtimmobilie nach außen nicht durch „Individualisierungen“ gestört werden darf. Praktisch alle Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz einer Wohneigentumsanlage müssen von der Eigentümerversammlung beschlossen und getragen werden.
Niedrige Zinsen für Modernisierungskredite nutzen
Nach wie vor bewegen wir uns in einem historisch niedrigen Zinsumfeld. Viele Sanierungsmaßnahmen können auch energieeffiziente Bestandteile beinhalten oder tun dies per se.
Es kann aber auch durchaus der Fall sein, dass ein Immobilienbesitzer Sanierungen vornehmen möchte, die mit Energieeffizienz nichts zu tun haben. Dazu zählt beispielsweise, alte Leitungen durch neue ersetzen, um möglichen Leitungswasserschäden durch überalterte Rohre vorzubeugen.
Für diese Maßnahmen bieten sich Modernisierungskredite der Banken an. Diese speziellen Darlehen stehen allen Immobilieneigentümern. Die Zinsen liegen deutlich unter denen eines Ratenkredites und etwas oberhalb der reinen Baufinanzierungen.
Modernisierungsdarlehen sind je nach Anbieter in Größenordnungen zwischen 1.500 Euro und 100.000 Euro möglich. Die Bandbreite der Laufzeiten reicht von zwölf Monaten bis hin zu zwanzig Jahren.
Quellen und weiterführende Informationen
(1) Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) – Informationen zu Modernisierungsempfehlungen im Info Portal Energieeinsparung des BBSR
(2) Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW) – Förderprogramme für energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen