Lohnt sich energieeffizientes Sanieren und Bauen wirklich?
Ende des Jahres 2018 veröffentlichte die KfW zusammen mit dem Fraunhofer-Institut ihren Jahresbericht zu energieeffizientem Sanieren und Bauen. Um es vorweg zu nehmen: Die Nachfrage nach den Förderprogrammen der KfW steigt ungebrochen. Doch wie lohnend sind die Maßnahmen für mehr Energieeffizienz?
- Die steigende Nachfrage nach Fördermitteln für energieeffizientes Sanieren und Bauen hält nach wie vor an.
- Anteil der Energieeffizienzhäuser machte 2017 insgesamt 35 Prozent aller genehmigten Neubauten aus.
- Einsparungen bei den Heizkosten durch Maßnahmen für mehr Energieeffizienz liegt in dreistelliger Millionenhöhe für nur ein Jahr.
- Weitere Infos zu den Förderprogrammen der KfW finden Sie hier.
Energieeffizientes Sanieren
Laut ihrem Gutachten „Monitoring der KfW-Programme „Energieeffizient Sanieren“ und „Energieeffizient Bauen“ 2017“, welches Ende 2018 erschien, sagte die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) insgesamt 129.000 Maßnahmen für 275.000 Wohneinheiten im Jahr 2017 zu. Davon entfielen 29.600 Zusagen auf Darlehen und 99.800 auf Fördermittel. Bedarf bestand sowohl an Einzelmaßnahmen als auch an kombinierten Sanierungen. Vordergründig handelte es sich dabei um Maßnahmen zur Wärmedämmung und Wärmeerzeugung. Die Wärmedämmung machte bei Bestandsimmobilien ca. 35 Prozent aus, bei Energieeffizienzhäusern wurde sie in fast allen Fällen eingesetzt.
69 Prozent der Förderfälle zielten auf eine Erneuerung der Heizung ab, in 76 Prozent war das Ziel der Heizungserneuerung das Erreichen eines KfW-Energieeffizienzhausstandards. Solaranlagen hatten einen Anteil von sieben Prozent der Förderung. Bei Energieeffizienzhäusern lag die Quote bei 35 Prozent.
Die in 2017 geförderten Maßnahmen führen zu einer Energieeinsparung herkömmlicher Energieträger von 1,4 Mrd. Kilowattstunden im Jahr. Die Emission von Treibhausgasen konnte dadurch um 480.000 Tonnen CO2 gesenkt werden.
Allein die Maßnahmen aus dem Jahr 2017 führen pro Jahr zu einer Einsparung von 136 Millionen Euro bei den Eigentümern und Nutzern.
Energieeffizient Sanieren / CO2-Gebäudesanierungsprogramm: Kennwerte der Förderung 2005-2017
Die KfW-Programme „Energieeffizient sanieren“ (151/152)
Die Darlehen der Programme 151 und 152 stehen in Größenordnungen zwischen 10.000 Euro und 100.000 Euro zur Verfügung. Der Darlehensnehmer kann bei den Laufzeiten aus einer Bandbreite von vier Jahren bis 30 Jahren wählen.
Der Tilgungszuschuss hängt davon ab, welchen Grad an Energieeffizienz das Objekt am Ende aufweist.
KfW-Effizienzhaus | Höhe des Tilgungszuschusses |
---|---|
KfW-Effizienzhaus 55 | 27,5 % der Darlehenssumme, |
bis zu 27.500 Euro für jede Wohneinheit | |
KfW-Effizienzhaus 70 | 22,5 % der Darlehenssumme, |
bis zu 22.500 Euro für jede Wohneinheit | |
KfW-Effizienzhaus 85 | 17,5 % der Darlehenssumme, |
bis zu 17.500 Euro für jede Wohneinheit | |
KfW-Effizienzhaus 100 | 15,0 % der Darlehenssumme, |
bis zu 15.000 Euro für jede Wohneinheit | |
KfW-Effizienzhaus 115 | 12,5 % der Darlehenssumme, |
bis zu 12.500 Euro für jede Wohneinheit | |
KfW-Effizienzhaus Denkmal | 12,5 % der Darlehenssumme, |
bis zu 12.500 Euro für jede Wohneinheit | |
Heizungs-/Lüftungspaket | 12,5 % der Darlehenssumme, |
bis zu 6.250 Euro für jede Wohneinheit | |
Einzelmaßnahmen | 7,5 % der Darlehenssumme, |
bis zu 3.750 Euro für jede Wohneinheit |
Im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms stehen darüber hinaus Zuschüsse bereit. Diese betragen in der Spitze bis zu 30.000 Euro je Wohneinheit.
Zuschüsse erhalten Immobilieneigentümer auch zu den Kosten für Baubegleitung und Bauberatung durch anerkannte Fachleute.
Energieeffizientes Bauen
Die Zahlen des Jahres 2017 zu energieeffizienten Bauvorhaben lesen sich nicht weniger imposant. Die Förderung griff für 54.000 Neubauvorhaben mit insgesamt 117.000 Wohneinheiten. Damit erreichten Häuser nach KfW-Standard einen Anteil von 39 Prozent der insgesamt 300.000 genehmigten Bauvorhaben in 2017.
Bezüglich der Heizung griffen 67 Prozent der Bauherren auf Wärmepumpen zurück, sechs Prozent auf Biomasse und auf Gas sowie Fernwärme je 14 Prozent. Öl als Energielieferant spielt inzwischen eine unbedeutende Rolle.
Insgesamt 39 Prozent der Gebäude wurden mit Solaranlagen ausgestattet.
Die Energieeinsparung der 2017 erstellten Gebäude beträgt gegenüber dem Referenzwert der EnEV 290 Gigawattstunden im Jahr. Der Ausstoß von CO2 wird durch die Neubauten um 139.000 Tonnen pro Jahr vermindert. Die Einsparung der Eigentümer an Heizkosten summiert sich pro Jahr auf 65 Millionen Euro.
Die KfW-Programme „Energieeffizient Bauen“ (153 / 431 / 433)
Die Konditionen für Neubaudarlehen sind identisch mit den Bedingungen für energieeffizientes Sanieren. Für die Baubegleitung zahlt die KfW einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent, maximal 4.000 Euro. Der Zuschuss ist allerdings nur in Kombination mit den Programmen 151, 152, 153 und 430 erhältlich.
Quellen und weiterführende Links
- Kreditanstalt für Wiederaufbau – Monitoring der KfW-Programme „Energieeffizient Sanieren“ und „Energieeffizient Bauen“ 2017