Günstige Bauzinsen in Coronakrise – Finanzierung richtig absichern
In den vergangenen Wochen haben wir darüber berichtet, was Verbraucher tun können, wenn sie aufgrund der Coronakrise ihre Kreditraten nicht zahlen können oder andere Liquiditätssorgen haben. Wenn aber selbst die Bank nicht mehr helfen kann, sieht es schlecht aus. Vermutlich wird es in der nächsten Zeit deutlich mehr Zwangsversteigerungen geben und viele Häuser und Wohnungen werden zum Verkauf stehen. Von dieser Entwicklung können all diejenigen profitieren, die gerade auf Immobiliensuche sind und eine Baufinanzierung trotz Krisenzeit definitiv bedienen können. Was für eine gut abgesicherte Baufinanzierungen zu beachten ist, erfahren Sie hier!
- Aufgrund der Coronakrise werden nicht wenige private Immobilienbesitzer ihr Haus oder ihre Wohnung verkaufen müssen. Bald viele gute Angebote auf dem Markt sind daher wahrscheinlich.
- Darüber hinaus sind die Bauzinsen noch sehr günstig, ein baldiger Zinsanstieg wird allerdings erwartet. Jetzt eine Immobilie zu erwerben, lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht.
- Auch in Krisenzeiten können neue Finanzierungen aufgenommen werden, sofern die Rückzahlung sichergestellt ist.
- Jeder Kreditnehmer sollte sich vor einer Kreditaufnahme überlegen, wie er seine Ratenzahlung auch im Falle von Zahlungsschwierigkeiten sicherstellen kann. Ein Extrakonto mit dafür vorgesehenen Ersparnissen ist eine praktikable Option.
Coronakrise gefährdet Einkommen und Baufinanzierungen
Die Coronakrise hat neben gesundheitlichen auch wirtschaftliche Folgen. Produzierende Unternehmen erhalten beispielsweise weniger Rohstoffe für die Weiterverarbeitung, der Absatz stagniert, Dienstleistern entfallen Aufträge und dennoch haben alle Firmen und Selbstständige weiterhin Fixkosten zu zahlen. Als Konsequenz daraus müssen Angestellte entlassen oder sogar gekündigt werden. Doch auch Privatpersonen haben regelmäßige Ausgaben und Rechnungen, die zu begleichen sind. Lebensmittel, Miete, Nebenkosten und möglicherweise eine laufende Finanzierung, um nur einige Beispiele zu nennen.
Was Kreditnehmer tun können, denen aufgrund der aktuellen Situation die Rückzahlung ihrer Finanzierung schwerfällt, haben wir bereits in einem umfassenden Beitrag aufgezeigt. Doch leider helfen diese Tipps und Hilfestellungen der Bank nicht immer weiter und das Darlehen kann trotzdem einfach nicht zurückgezahlt werden. Besonders schmerzlich ist das bei Baufinanzierungen. Findet sich hier keine bessere Lösung, sind der Verkauf der Immobilie oder eine Zwangsversteigerung die einzigen Alternativen.
Gewinner profitieren von günstigen Baufinanzierungen
Wo es Verlierer gibt, gibt es auch Gewinner. Nicht alle Privathaushalte sind so hart von der Coronakrise betroffen. Wer sich über ein gesichertes Einkommen freuen kann und derzeit auf Immobiliensuche ist, kann schon jetzt oder bald die Chance auf gute Angebote haben. Einerseits werden der Annahme nach bald mehr Häuser und Wohnungen zum Verkauf stehen, andererseits sind die Bauzinsen jetzt noch sehr günstig, könnten aber schon bald ansteigen.
Die nachfolgende Statistik stellt Zahlen der Deutschen Bundesbank zur Entwicklung der Pfandbriefrenditen und Bauzinsen gegenüber. Wie zu erkennen ist, entwickelten sich die Bauzinsen in der Vergangenheit stets adäquat zu den Pfandbriefrenditen, mit zeitlicher Verzögerung.
Nach dem letzten Tief im Februar zogen die Pfandbriefrenditen wieder an. Ein Anstieg der Bauzinsen wird nicht lange auf sich warten lassen. Dennoch muss betont werden, dass sich die Bauzinsen aktuell auf einem historisch immer noch sehr niedrigen Niveau befinden. Ein Schnäppchen bei den Baufinanzierungen dürfte sich im Vergleich zu früheren Jahren so oder so finden lassen.
Baufinanzierung gegen Krisenzeiten absichern
Wer in Krisenzeiten eine Baufinanzierung abschließt, mag wagemutig erscheinen. Doch die Vorteile liegen eindeutig auf der Hand. Wer sich sicher ist, eine neue Finanzierung auch zurückzahlen zu können, sollte sie dennoch bestmöglich gegen Krisen absichern.
Die grundlegende Frage sollte daher schon vor der Kreditaufnahme lauten „Was passiert, wenn ich einmal meine Rate nicht zahlen kann?“. Für kurzfristige Liquiditätsengpässe können vor Vertragsabschluss verschiedene Rückzahlungsmodalitäten vereinbart werden, zum Beispiel
- Tilgungssatzwechsel
- Tilgungsaussetzung
- Ratenstundung
Doch das sind in der Regel nur kurzfristige oder einmalige Lösungen. Zumal sich oft der individuelle Darlehenszins erhöht, wenn derartige Vereinbarungen vertraglich getroffen wurden. Auf der sicheren Seite ist, wer langfristiger denkt.
Eine Restschuldversicherung ist daher für viele Kreditnehmer insbesondere bei hohen Darlehenssummen unentbehrlich. Mit dieser Versicherung, auch Restkreditversicherung genannt, kann der Kreditnehmer sich und seine Familie finanziell gegen Zahlungsunfähigkeit durch Unfall, unverschuldete Arbeitslosigkeit und/ oder Tod schützen. Allerdings hat der Risikoschutz seinen Preis. Wo die Kosten allein bei Restschuldversicherungen für klassische Ratenkredite liegen, werten wir in regelmäßigen Studien aus:
Die definitiv günstigere Alternative ist daher, sich selbst ein finanzielles Puffer für schlechte Zeiten anzulegen. Oftmals gilt als Faustregel, dass mindestens drei Nettogehälter auf einem Extrakonto für unerwartete Risiken griffbereit liegen sollten. Wir empfehlen, dieses Extrakonto darüber hinaus mit monatlichen Sparraten per Dauerauftrag zu besparen. Bei dem Sparkonto sollte das Hauptaugenmerk bei der schnellen Verfügbarkeit des Geldes liegen, weshalb sich hier insbesondere Tagesgeldkonten anbieten oder auch Festgeldkonten, sofern eine kurze Kündigungsfrist angeboten wird. Tagesgeldkonten, sogar mit Zinsgarantie, und Festgeldkonten finden Sie auf unserem Schwesterportal Tagesgeldvergleich.net.
Erfahrungsgemäß kombinieren sicherheitsbewusste Kreditnehmer verschiedene Sicherheitsmaßnahmen. Beispielsweise wird zusätzlich zur Restschuldversicherung ein Sicherheitspolster auf einem Extrakonto angelegt.
Vor einer Kreditaufnahme lohnt es sich außerdem, die geplante Finanzierung auf Herz und Nieren zu prüfen. Dabei können verschiedene Online-Rechner helfen, zum Beispiel
- Budgetrechner: Wie viel Immobilie kann ich mir leisten?
- Finanzierungsrechner: Wie hoch fallen die Raten und Kreditkosten aus?
- Tilgungsrechner: Ermitteln Sie Ihren Tilgungsplan!
Vorsicht auch bei den Nebenkosten! Nicht selten werden diese unterschätzt oder gar völlig vernachlässigt. Um auch diese Kosten bei der Finanzierungsplanung in realistischer Höhe zu berücksichtigen, hilft ein Nebenkostenrechner:
- Nebenkostenrechner: Wie hoch sind meine Kaufnebenkosten?