Oktoberfest – ein Fest auch für die Banken
Es gibt leider keinen Kredit mit Zweckbindung „Oktoberfest“ und damit keine Statistik. Aber dennoch kann man davon ausgehen, dass der eine oder andere Wiesnbesucher auf einen Kleinkredit zurückgreift, um seine Teilnahme am größten Volksfest der Welt im Sinne der Tradition zu gestalten.
- Bierpreis steigt auf der Wiesn kontinuierlich.
- Der von der UniCredit berechnete Wiesn Visitor Price Index (WVPI) verzeichnet 2018 erneuten Anstieg.
- Kleinkredite für viele Wiesnbesucher Voraussetzung für die Feierlichkeiten.
Stärkste Teuerung der Maß seit dem Oktoberfest 2012
Immer wieder ist die Rede davon, dass das Oktoberfest jedes Jahr teurer wird. Die Unicredit, Mutter der HypoVereinsbank, will es genau wissen und hat vor einigen Jahren den Unicredit Wiesn Visitor Price Index (WVPI) begründet. Mit diesem Index ermittelt sie nicht nur, ob der Bierpreis gestiegen ist, sondern wie es mit den Kosten bei einem Oktoberfestbesuch generell aussieht.
Die Bierpreisinflation betrug 3,8 Prozent, nachdem im Jahr 2016 ein Rückgang zu verzeichnen war. In Euro ausgedrückt, stieg der durchschnittliche Bierpreis von 10,83 Euro auf 11,24 Euro. Während die Preise für den Gerstensaft steigen, ging der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch beim Bier jedoch zurück. Lag er im Jahr 2015 noch bei 1,27 Liter, waren es im Jahr 2016 nur noch 1,18 Liter. Grund zur Panik bestand für die Wiesnwirte jedoch nicht, 2017 kam die Trendwende mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 1,25 Liter pro Besucher. Sechs Millionen Besucher tranken sieben Millionen Maß Bier. Zieht man einmal die Kinder und Antialkoholiker ab, bleibt ein beachtlicher Pro-Kopf-Konsum.
Fast genauso wichtig wie die Maß ist das Hendl. Immerhin wurden im Jahr 2017 rund 470.000 davon verkauft. Für den WVPI ermittelte die Unicredit an Hand der klassischen Kombination aus zwei Maß, einem halben Hendl und den Kosten für den öffentlichen Personennahverkehr eine Steigerung von 3,3 Prozent. Der moderate Anstieg ist trotz der stark gestiegenen Bierpreise auf die nur leichte Erhöhung von zwei Prozent beim Hendl zurückzuführen. Im Jahr 2017 betrug die Preissteigerung noch 6,2 Prozent.
Hätte sich der Aktienkurs der Brauereien in den letzten 15 Jahren so entwickelt wie der Bierpreis auf der Wiesn, könnten sich Investoren über einen Zuwachs von 72 Prozent erfreuen, denn um so viel wurde die Maß teurer.
Die ING-DiBa wartet noch mit anderen interessanten Fakten zum Oktoberfest auf. Das Wiesn-Bier wird nur für das Oktoberfest gebraut und darf nur von sechs örtlichen Brauereien hergestellt werden. Der Alkoholgehalt beträgt sechs Prozent, die Stammwürze 13,6 Prozent.
Wer von auswärts kommt und nach diversen Maß vorsichtshalber nicht mehr fahren möchte, hat sich vermutlich im Vorfeld ein Hotelzimmer reserviert. Während die günstigste Unterkunft in Wiesnnähe außerhalb der Oktoberfestsaison für 62 Euro erhältlich ist, klettert der Preis für das zweite Wochenende des Festes auf 220 Euro. Kein Wunder, dass auch bei der ING-DiBa im Vorfeld des Oktoberfestes die Nachfrage nach Krediten steigt.
Das richtige Outfit – ohne Kredit nicht immer machbar
Wer zünftig auf der Theresienwiese aussehen möchte, kommt als Frau am Dirndl und als Mann an der Lederhose nicht vorbei. Besonders für die Damen wurde 2018 ein teurer Spaß, den sich manche Besucherin wohl nur noch durch einen Kredit finanzieren konnte oder wollte.
Die Dirndlmode wurde einem drastischen Wandel unterzogen. Vom Mini mit tiefem Ausschnitt ging der Trend zum Midi oder langen Dirndl mit Stehkragen oder V-Ausschnitt. Wer Wert auf Qualität und Einzigartigkeit legt, ist bei einem Dirndl schnell mit einigen Hundert Euro dabei. Für die Trachtenlederhosen der Männer werden durchaus auch Beträge im vierstelligen Bereich aufgerufen. Die Lösung ist hier für Viele ein Mikrokredit bzw. Kleinkredit, um sich den Wunsch nach Authentizität zu erfüllen.