Der Kredit-Kompass 2019 der SCHUFA zum Kreditverhalten der Deutschen
Die SCHUFA hat ihren Kredit-Kompass 2019 veröffentlicht. Sie durchleuchtet damit das Kreditverhalten der Deutschen, sprich, analysiert alle Eckdaten rund um die Darlehensaufnahme. Neben durchschnittlicher Darlehenshöhe oder Rückzahlungsverhalten ist es auch interessant zu sehen, wie Verbraucher mit der Digitalisierung der Kreditprozesse umgehen.
- Zahlungsmoral der deutschen Kreditnehmer unverändert gut
- Zunehmend mehr mittlere Jahrgänge nutzen Kreditvergleiche im Internet
- Durchschnittliche Ratenkredithöhe und Darlehenslaufzeit sind erneut angestiegen
- Kreditvergabe ist in Deutschland vorrangig risikofrei
Das Rückzahlungsverhalten
Gerade in den USA ist immer wieder die Rede davon, dass die Banken auf Milliarden US-$ ausfallgefährdeter Privatkredite säßen und es einer Bombe gleichkäme, wenn diese platzen. Die SCHUFA kann für Deutschland mit erfreulichen Daten aufwarten. Das Rückzahlungsverhalten deutscher Kreditnehmer ist nach wie vor ohne Beanstandungen. Im Jahr 2018 wurden 97,9 Prozent aller Darlehen ordnungsgemäß bedient, ein Wert, der sogar noch einmal über dem von 2017 lag. Besonders hervorzuheben ist dabei die Verbesserung im Rückzahlungsverhalten bei Darlehensnehmern im Alter von 18 und 19 Jahren. Sie übertrafen erstmalig den Durchschnitt und lagen bei 98,3 Prozent ordnungsgemäß bedienter Darlehen.
Die Eckdaten allgemein
Es scheint, dass die niedrigen Zinsen nach wie vor Appetit auf günstige Kredite machen. Die Zahl der laufenden Darlehen stieg auf 18,4 Millionen Verträge. Vergleichsportale gibt es nicht erst seit gestern. Die Nutzung wird bei Verbrauchern aber immer beliebter. Die Konditionenanfragen bei den Banken stiegen gegenüber 2017 um 27,8 Prozent auf 34,8 Millionen.
Spannend ist hier die Tatsache, dass Konditionenanfragen nicht mehr nur eine Sache der jüngeren Verbraucher, der Generation X, ist. Die mittleren Jahrgänge holen hier deutlich auf:
Die Darlehensrückzahlung stellt für die Banken bei der Kreditvergabe die zentrale Rolle dar. Als letzter Punkt zu diesem Thema ist die Frage der regionalen Verteilung der Zuverlässigkeit in Sachen Rückzahlung interessant. Spontan denken Einige vielleicht, dass Länder wie Hessen oder Bayern die besten Werte zeigen, der Osten Deutschlands dagegen am unteren Ende rangiert. Die regionale Übersicht belehrt uns allerdings eines Besseren:
Quelle: SCHUFA Holding AG
Klare Sieger in Bezug auf Vertragserfüllung sind Thüringen, Sachsen und Brandenburg.
Ein Plus gab es auch bei der Darlehenshöhe und der Laufzeit. Die durchschnittliche Kreditsumme wuchs auf 11.140 Euro an, die durchschnittliche Laufzeit stieg auf 50,6 Monate.
SCHUFA mit überwiegend positiven Verbraucherdaten
Nun gilt die SCHUFA für viele Verbraucher als Schreckgespenst. Es besteht kein Zweifel, dass es sich bei den Wiesbadenern um eine echte Datenkrake handelt, die sich möglichst viele Informationen zu jedem Verbraucher einverleibt. Umso interessanter ist die Auswertung in Bezug auf die tatsächliche Bonität der Kreditnehmer. Das Risikomodell der SCHUFA weist aus, dass im Jahr 2018 hinsichtlich möglicher Zahlungsstörungen 90,6 Prozent der erfassten Verbraucher keinerlei Zahlungsstörungen aufwiesen. Für den Einzelhandel und die Banken bedeutet dies eine fast harmonische Finanzierungslandschaft.
Der SCHUFA-Privatverschuldungsindex (PVI) kommt ebenfalls mit positiven Werten daher. Die Zahl der überschuldeten Haushalte sank seit 2017.
Das Risiko der Überschuldung lässt sich aber bereits vor Anfrage bei einer Bank sehr gut ausloten. Unser Finanzierungsrechner zeigt bereits vor einer Anfrage bei einer Bank auf, ob eine weitere Darlehensaufnahme noch ohne Weiteres zu stemmen ist.
Unter dem Strich zeigt der SCHUFA Kredit-Kompass 2019, dass Deutschland in einer heilen Kreditwelt lebt.
Quellen und weiterführende Links
- SCHUFA Holding AG – SCHUFA Kredit-Kompass 2019