Share Economy – weiter kräftiges Wachstum
Eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCooper (PwC) zeigt, dass die Share Economy auch künftig kräftig zulegen wird. Das Unternehmen geht davon aus, dass 2018 über 24 Milliarden Euro umgesetzt werden.
Vor allem die Generation der unter 40jährigen nutzt den Weg des „Leihen statt kaufen“. Was verbirgt sich hinter Share Economy und wo ist diese Variante besonders populär?
Leihen statt kaufen
Die Share Economy basiert darauf, dass die Teilnehmer Gegenstände nicht mehr kaufen, sondern von einem Eigentümer leihen – im Grunde nichts Neues. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass die Verleiher oder Vermieter häufig keine Unternehmen sind, sondern Privatpersonen. Das populärste Beispiel für die Share Economy ist AirBnB. Die Urheber der privaten Immobilienvermietung im Web feiern immerhin ihren zehnten Geburtstag.
Die Ursprünge der Share Economy liegen natürlich in den USA, die Marktanteile in Deutschland wachsen aber auch kontinuierlich weiter. Wohnungen, Autos, Werkzeug, Filme, Musik – es gibt im Grunde nichts, was die Teilnehmer nicht teilen.
Die Studie von PwC basiert auf einer Befragung im Spätsommer 2017 von 4.500 Konsumenten aus Deutschland, der Schweiz, Türkei, Belgien, Niederlanden und Österreich. Deutschland bietet mit einem Volumen von 20 Milliarden Euro den größten Markt, weshalb hierzulande 2.000 Personen an der Umfrage teilnahmen.
Befragt wurden die Teilnehmer zu den Themen
- Hotels
- Finanzen
- Unterhaltung
- Medien
- Mobilität
- Maschinen
- Handels- und Konsumgüter
Nachfrage steigt
Von den befragten deutschen Teilnehmern gaben 39 Prozent an, in den letzten zwölf Monaten eine Leistung aus der Share Economy in Anspruch genommen zu haben. Der Aufwand betrug dafür im Mittel 884 Euro. Spitzenreiter war das Segment Finanzen mit 1.229 Euro, Schlusslicht bildet der Bereich Unterhaltung mit 62 Euro.
Im Umkehrschluss wurde Unterhaltung jedoch von den meisten Befragten genutzt (23 Prozent). Bei Konsumgütern griffen 20 Prozent auf die Share Economy zurück, bei Unterkünften 17 Prozent. Immerhin 40 Prozent der Befragten planen für 2018, Share Economy Angebote zu nutzen, überwiegend bei Unterkünften (plus 5 Prozent).
Den höchsten Anstieg erwarten die Macher der Studie allerdings im Bereich Unterhaltung mit 35 Prozent.
Anzahl der Anbieter steigt ebenfalls
21 Prozent der befragten Personen traten bereits 2017 als Anbieter auf. Dieser Personenkreis wird vermutlich um drei Prozent auf 24 Prozent steigen. Damit wird das Volumen von Share Economy im Jahr 2018 vermutlich auf über 24 Milliarden Euro anwachsen.
Die größte Akzeptanz finden die Angebote der Share Economy in der Altersklasse der 19- bis 39-jährigen. Sie generiert rund 62 Prozent des Gesamtumsatzes. Mit zunehmendem Alter nimmt die Nachfrage ab. Eine geschlechtsspezifische Nachfrage lässt sich nicht festmachen, Männer (51 Prozent) und Frauen (49 Prozent) halten sich die Waage.
Share Economy – der Weg zur schnelleren Entschuldung?
Wer eine größere Anschaffung plant und diese finanzieren muss, sieht die Share Economy möglicherweise als Option, das Darlehen schneller zurückzuzahlen. Der Klassiker wäre die Vermietung einer Immobilie mittels AirBnB.
Wer sich mit AirBnB beschäftigt, sieht, dass die Vermieter nicht unbedingt die Wohnung oder das Haus räumen, sondern schlicht ein Zimmer vermieten, und dennoch präsent sind.
Es müssen aber nicht unbedingt Immobilien sein. Teure Kameraausrüstungen oder spezielle Maschinen finden ebenso einen Markt für eine zweitweise Überlassung gegen Entgelt. Die Idee hat auf jeden Fall ihren Reiz.
Rechtliche Bedingungen unklar
Die Share Economy weist jedoch auch rechtliche Grauzonen auf. Dies ist der Fall, wenn es sich bei den Beteiligten um Privatpersonen handelt. Die Unklarheit bei Schäden und generellen Haftungsfragen werteten 47 Prozent der Befragten als Nachteil, gefolgt von Qualitätsmängeln der Produkte (33Prozent) und Sicherheitsmängeln (27 Prozent).
Als klaren Vorteil sehen 50 Prozent der Befragten die größere Auswahl und das bessere Preisleistungsverhältnis. Für 25 Prozent gibt die Ressourcenschonung den Ausschlag für die Nutzung von Share Economy-Angeboten.