UmweltBank wächst und deklassiert Deutsche Bank
Die UmweltBank präsentierte am 1. Februar 2016 ihr vorläufiges Ergebnis des Jahres 2015. Eine der ersten streng ökologisch und nachhaltig ausgerichteten Banken zeigte auch im 21. Jahr ihres Bestehens, dass „grün“ in ist.
Während die Deutsche Bank mit fast sieben Milliarden Euro Verlust auf das schlechteste Geschäftsjahr in ihrem Bestehen zurückschaut, verbuchte die UmweltBank einen satten Zuwachs von 7,2 Prozent oder in absoluten Zahlen von 1,044 Millionen Euro. Dabei stieg das Kreditvolumen insgesamt um 11,2 Prozent auf 2.496,8 Millionen Euro.
Der Schwerpunkt in der Geldvergabe liegt bei der UmweltBank zwangsläufig in ökologischen Projekten. Diese gliedern sich wie folgt:
Investments in | 2014 | 2015 | |
---|---|---|---|
Sonnenenergie | Anteil in % | 39 | 37,1 |
ökol. und soziales Bauen | Anteil in % | 31,1 | 29,6 |
Wind- und Wasserkraft | Anteil in % | 25,2 | 29,5 |
Biomasse / Biogas / ökol. Landwirtschaft u.a. | Anteil in % | 4,7 | 3,8 |
Die Anzahl der insgesamt geförderten Kreditprojekte per 31.12.2015 betrug 21.503 und stieg ebenfalls um 2,4 Prozent.
Auf der Einlagenseite verzeichnete die UmweltBank ebenfalls ein Plus von 7,2 Prozent. Die angelegten Kundengelder erhöhten sich von 1.808 Millionen Euro auf 1.938,2 Millionen Euro.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Nachfrage nach alternativen Fremdmitteln und Einlagemöglichkeiten ungebrochen anhält. Die Bankenkrise, der verantwortungslose Umgang mit Lehmann-Zertifikaten und die kontinuierlichen Negativ-Schlagzeilen über den deutschen Branchenprimus bestätigten und bestätigen immer noch all diejenigen, welche auf „grüne“ Geldhäuser setzen.
UmweltBank auch für Anleger attraktiv
Dabei ist es nicht nur diese Klientel, die hier eine Bankverbindung sucht, sondern zunehmend auch Verbraucher und Unternehmen, die sich einfach einen verantwortungsvolleren Umgang mit Geld wünschen.
Diese steigende Nachfrage zeigt sich auch in der gesamten Zunahme des Geschäftsvolumens, welches von 2.855,9 Euro im Jahr 2014 auf 2.985,9 Euro (+5,6%) anwuchs. Und dabei ist die UmweltBank schon lange nicht mehr das einzige Institut, welches mit dieser Philosophie am Markt aktiv ist.
Zur Erhöhung des haftenden Eigenkapitals, derzeit 216,2 Millionen Euro, begibt die UmweltBank die erste grüne bedingte Pflichtwandelanleihe (Contingent Convertible Bond, kurz CoCo) mit einem Volumen von 20 Millionen Euro. In der ersten Zinsbindungsphase vom 1. Februar 2016 bis zum 21. Mai 2021 beträgt der Zinssatz 2,85 Prozent pro Jahr. Allerdings ist die Zinszahlung nicht zwingend, sondern hängt vom Ertrag des Unternehmens ab.
Hier müssen sich die Anteilszeichner allerdings wenig Sorgen machen. Das Ergebnis je Aktie für 2015 stieg von 4,97 Euro je Aktie in 2014 auf 6,15 Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr. Bezogen auf den Kurs zum 1.2.2016 bedeutet dies eine Rendite von 8,6 Prozent.
Als die UmweltBank vor 21 Jahren in Nürnberg an den Start ging, erntete sie von den etablierten Geldhäusern nur ein mitleidiges Lächeln. Die Dresdner Bank existiert nicht mehr, die Commerzbank benötigte staatliche Hilfe und der Aktienkurs der Deutsche Bank ist auch nicht mehr, was er einmal war.
Lag der Kurs der UmweltBank Aktie vor zehn Jahren bei 14,79 Euro, notierte er am 1. Februar 2016 bei 71,49 Euro. Zum Vergleich: die Deutsche Bank Aktie hat im selben Zeitraum 79,1 Prozent an Wert eingebüßt, für 2015 wurde die Dividendenzahlung ausgesetzt.
Grünes Geld scheint sich nicht nur für die Kunden der Bank zu rentieren, sondern auch für die Investoren.