Fertighaus: Von Anbieter bis Zeitersparnis
Fertighaus ist nicht gleich Fertighaus. Zwar verbinden die meisten Personen mit einem Fertighaus eine Immobilie, die so gut wie bezugsfertig ist. Das muss aber nicht so sein.
Der Begriff Fertighaus leitet sich primär von dem Umstand ab, dass die einzelnen Bauteile zur Errichtung des Hauses bereits an einer anderen Stelle als der Baustelle vorgefertigt wurden. Welche Besonderheiten außerdem beim Kauf und Bau eines Fertighauses zu beachten sind, verrät unser Ratgeber.
Im Vorfeld des Bauvorhabens
Finanzierung
Ganz am Anfang des Bauvorhabens stehen die Überlegungen zur Finanzierung. Einige Anbieter von Fertighäusern bieten ihren Kunden nicht nur ihre Dienstleistungen hinsichtlich des Hausbaus an, sondern auch Angebote zur Finanzierung.
Hier ist es natürlich unausweichlich, dass Sie die Konditionen von Fertighausanbietern mit denen von Banken verglichen werden. Schließlich ist es nicht gesagt, dass das Angebot ihres zukünftigen Fertighausbauers auch in puncto Finanzierung das Beste sein muss.
Bewahren Sie sich hier also Ihre Unabhängigkeit und lassen Sie sich zu nichts überreden. Ein Vergleich aktueller Baufinanzierungskonditionen gibt Ihnen schnell einen Überblick über erreichbare Konditionen.
Baufinanzierung
Wenn zum Beispiel Fördermittel beantragt werden sollen, ist es zumeist notwendig, den genehmigten Bauantrag vor der Umsetzung bei den zuständigen Stellen einzureichen, damit die Förderung bewilligt werden kann. Ist dann alles in trockenen Tüchern, kann mit der Produktion des Fertighauses bzw. seiner Einzelteile begonnen werden.
Das passende Grundstück finden
Ein zweiter Punkt, der vielen Häuslebauern im Vorfeld des Bauvorhabens Kopfzerbrechen bereitet, ist der des Grundstückerwerbs. Auch hier bieten manche Anbieter von Fertighäusern Ihre Unterstützung an. Das sollte Sie allerdings ebenfalls nicht davon abhalten, selbst den Markt zu prüfen.
Bei Ihrer Suche in Eigenregie müssen Sie vor allem darauf achten, dass das jeweilige Bauvorhaben auf einem gewählten Grundstück aus baurechtlichen Gesichtspunkten zulässig ist. Sollten Sie sich für ein Grundstück entscheiden, das noch nicht erschlossen ist, denken Sie daran, dass die noch erforderliche Erschließung Kosten verursacht. Aus diesem Grund sind noch nicht erschlossene Grundstücke zumeist günstiger zu haben.
Zusammenfassend sollte an folgende Fragen gedacht werden:
- Ist das Grundstück bereits erschlossen?
- Kann das Grundstück überhaupt bebaut werden und welche Vorschriften gilt es hierbei einzuhalten?
- Wie sehen künftige Bebauungspläne der Umgebung aus?
- Sollen neue Maßnahmen die Infrastruktur verändern, wie z.B. Schulen, Straßen, etc.?
Musterhausbesichtigung
Alles beginnt mit dem Einholen von Informationen und mit der Besichtigung von Musterhäusern. Musterhäuser sind Modellhäuser, welche die Anbieter errichtet haben, um Ihren Kunden einen konkreteren Eindruck von dem zu vermitteln, was Sie erwarten können.
Der Standort der Musterhäuser kann unterschiedlich sein und muss bei den jeweiligen Anbietern erfragt werden: Zum Teil findet man Musterhäuser direkt auf dem Gelände des Anbieters. Manchmal gibt es auch ganze Musterhaussiedlungen, in denen gleich eine Vielzahl von unterschiedlichen Modellen des Anbieters besichtigt werden können.
Diese Musterhäuser sind in der Regel unbewohnt, aber dennoch eingerichtet. Die Atmosphäre darin ist allerdings nicht selten mit einer Ausstellungsatmosphäre zu vergleichen. Durch moderne Möbel und Dekoartikel sollen die Interessenten angesprochen werden. Denken Sie dabei daran, dass das Wesentliche immer noch das Haus und nicht die Einrichtung ist.
Es gibt auch einige bewohnte Musterhäuser, die nach Absprache mit dem Anbieter und den Bewohnern besichtigt werden können. Hier kann man oftmals einen authentischeren Eindruck vom Wohnen in einem Fertighaus bekommen.
Besteht Interesse für ein spezielles Hausmodell, sollten bei dem Anbieter alle wesentlichen Informationen eingeholt werden. Besuchen Sie dafür bestenfalls die Musterhausaustellungen unterschiedlicher Anbieter, um Vergleiche zu ziehen.
Die Wahl des Fertighausanbieters
Bevor man sich für einen Anbieter und ein spezielles Hausmodell entscheidet, sollte man ausgiebig die diversen Angebote auf dem Markt vergleichen. Hierzu reicht es nicht nur aus, die Preise zweier ähnlicher Häuser zu vergleichen. Vielmehr müssen auch das enthaltene Leistungsspektrum sowie die persönlichen, individuellen Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Prüfen Sie genau, welche Zugeständnisse Ihnen hinsichtlich der vertraglichen Bedingungen gemacht werden. Hier kann zum Beispiel die Länge der Gewährungsfrist interessant sein.
Aus der Dauer, die der Anbieter bereits am Markt tätig ist, lassen sich Ruckschlüsse ziehen: Zwar muss ein relativ junger Anbieter nicht auch gleich schlecht sein. Bei einem alt eingesessenen Anbieter, der viele zufriedene Kunden vorweisen kann, kann man sich etwas sicherer fühlen.
Bei der Auswahl des Anbieters kann ein Qualitätssiegel wie das der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau eine Orientierungshilfe sein (1). Hier wird zum Beispiel gewährleistet, dass die Häuser der geführten Hersteller während des Errichtens von unabhängigen Prüfern überwacht werden.
Fragen Sie bei dem jeweiligen Anbieter nach, ob Eine Besichtigung der Werkshallen und somit die Produktion der Fertighauselemente möglich ist. Hierbei können Sie sich ein Bild von den Arbeitsabläufen und den zum Einsatz kommenden Materialien machen.
Vertragsgestaltung
Im Folgenden haben wir für Sie einige Vertragsdetails aufgeführt, auf die Sie bei der Vertragsgestaltung zum Erwerb eines Fertighauses achten sollten. Natürlich entbindet die Darstellung nicht von der Pflicht, sich zusätzlich umfassend zu informieren, und kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.
Meist handelt es sich um Werksverträge
In aller Regel handelt es sich bei dem Vertrag, den man im Zuge des Erwerbs eines Fertighauses abschließen muss, um einen Werkvertrag. Nur wenn es lediglich um die Lieferung eines Hausbausatzes geht, kann man unter Umständen von einem Kaufvertrag sprechen. In einem Werkvertrag hingegen finden auch die Leistungen, die vom Anbieter erbracht werden sollen, Eingang.
Ein solcher Werkvertrag muss einige Bestandteile enthalten, damit Sie hinsichtlich des Bauvorhabens gut abgesichert sind.
- Zunächst einmal ist es wesentlich, dass im Vertrag ein Festpreis vereinbart wird. Dieser Festpreis sollte garantiert sein, so dass Sie nicht mit Erhöhungen der Kosten zu rechnen haben.
- Die Garantie des Festpreises weist hier allerdings oftmals unterschiedliche Laufzeiten auf. Achten Sie darauf, eine möglichst lange Festpreisgarantie zu vereinbaren.
- Neben einer Festpreisgarantie ist es auch vorteilhaft, Terminvereinbarungen in den Vertrag mit einzuschließen. Auf diese Weise können Sie konkret planen, wann der Bau beginnt und wann alle Leistungen des Anbieters fertiggestellt sein werden.
Alle Leistungen, die Ihnen der Anbieter im Vorfeld zugesagt hat und die in den Festpreis Eingang gefunden haben, müssen auch in dem Werkvertrag aufgeführt sein.
Als Gegenkontrolle kann man auch von dem Anbieter eine Aufstellung der Leistungen verlangen, die explizit nicht in das Angebot integriert sind. Auf diese Weise bekommt man einen besseren Überblick, über das, was noch in Eigenleistung erbracht und finanziert werden muss.
Ein Werkvertrag für ein Fertighaus sollte immer erst dann unterzeichnet werden, wenn der Kauf des Grundstückes, auf dem das Haus errichtet werden soll, unter Dach und Fach ist.
Zahlungstermine und Gewährleistung
Ein weiterer wichtiger Punkt, der in einem Werkvertrag für ein Fertighaus festgehalten wird, ist der der Zahlungstermine. Sie beschreiben, zu welchem Zeitpunkt Sie Zahlungen an den Anbieter vorzunehmen haben.
Der Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. empfiehlt hier, zu vereinbaren, dass Zahlungen immer erst dann erfolgen, wenn ein Baufortschritt erzielt worden ist (1). Eine erste Zahlung sollte dementsprechend erst erfolgen, wenn die ersten Bauteile angeliefert und montiert wurden.
In puncto Gewährleistung sollte eine Frist von fünf Jahren vereinbart werden. Eine kürzere Gewährleistung ist zwar rechtlich möglich, kann sich aber natürlich zu Ihrem Nachteil auswirken. Mit einer Gewährleistung können Sie erwirken, dass Mängel, die nach dem Bau auftreten, beseitigt werden. Insgesamt betrachtet gilt es, sich rechtlich umfassend zu informieren, wenn es um ein Bauvorhaben geht – dieses gilt auch für den Bau eines Fertighauses.
Bauphase planen
Ein Haus zu planen, in dem man sein Leben verbringen will, ist ein ganz besonderes Unterfangen. Trotz aller Vorfreude ist die Planung mit viel Arbeit verbunden.
Ist ein Anbieter ausgewählt, sind bei ihm mehrere Termine zur Planung wahrzunehmen. Um ihren Kunden einen Eindruck des neuen Heims zu vermitteln, arbeiten die Fertighausanbieter zumeist mit 3D Software. Hier lassen sich die Vorstellungen der Auftraggeber problemlos integrieren und sichtbar machen.
Sind alle Details ausgearbeitet, die sich auf den eigentlichen Bau des Hauses beziehen, kann der Bauantrag gestellt werden. Dieses wird oft von den Anbietern selbst übernommen. Die Baugenehmigung wird dann in der Folgezeit von der Bauaufsichtsbehörde ausgestellt.
Fertighausarten
Im Folgenden werden die verschiedenen Ansätze für ein Fertighaus beschrieben und voneinander abgegrenzt. Je nach persönlichem Geschmack, Budget und/oder dem eigenen handwerklichen Geschickt schwingt das Pendel eher zum einen oder anderen Typ.
Holzrahmenbau
Der Holzrahmenbau ist die Bauweise, die sich bei Fertighäuser am häufigsten finden lässt. Das liegt vor allem daran, dass diese Bauweise sich gut für die Vorfertigung der einzelnen Bauteile eignet, kostengünstig ist und einen schnellen Bau des Fertighauses gewährleistet.
Bei der Rahmenbauweise mit Holz kommen Rahmen zum Einsatz, die mit Querbalken ausgestattet sind, um Stabilität und Belastbarkeit zu gewährleisten. In den Hohlräumen befindet sich Dämmmaterial.
Bei der Produktion der Holztafeln kann die Führung von Leitungen bereits berücksichtigt werden. Auch die Fenster und Türen wurden bei der Produktion bereits berücksichtigt, so dass die Montage des Fertighauses in wenigen Tagen fertig gestellt sein kann. Dabei werden die Holztafeln an der Außenseite je nach Hausmodell mit Steinen oder mit Holz verkleidet.
Vorteilhaft bei dieser Bauweise wirkt sich aus, dass die Dämmung sehr leistungsstark ist. Auf diese Weise können Kosten für Energie eingespart werden. Zudem kann die Holzrahmenbauweise dazu beitragen, dass Platz gespart wird, denn die Dämmung sitzt quasi in der Wand.
Ein entscheidendes Merkmal ist, dass die einzelnen Bauelemente bereits umfassend ausgestattet sind und bereits ab Werk wichtige Elemente aufweisen, wodurch die Fertigstellung des Hauses entscheidend beschleunigt werden kann.
Skelettbau
Das Skelett, von dem hier die Rede ist, entsteht aus senkrechten und waagerechten Holzbalken. Die senkrecht angebrachten Balken werden auch häufig als Ständer bezeichnet, weshalb die Skelettbauweise mitunter auch Ständerbauweise genannt wird.
Auch die Bezeichnung Gerippebau wird teilweise verwendet. Die Hohlräume zwischen den Balken werden mit Dämmmaterial befüllt. Die auf diese Weise entstandenen Kammern werden abgedeckt, so dass sich das Gesamtgebilde verputzen lässt.
Die Bildung von Räumen im Inneren des Hauses kann bei der Skelettbauweise normalerweise durch nichttragende Wände durchgeführt werden.
Unter ästhetischen Gesichtspunkten steht es den Bauherren bei der Wahl der Skelettbauweise offen, ob die Bauweise, wie bei einem Fachwerkhaus eben auch, an der Fassade erkennbar bleiben soll oder aber ob der Fassade mithilfe eines Mauerwerkes ein anderes Aussehen verliehen werden soll.
Die Vorteile dieser Bauweise liegen wie bei der Holzrahmenbauweise auch in der guten Dämmung. Darüber hinaus kann ein hoher Grad an Gestaltungsfreiheit erreicht werden. So kann etwa die Innenraumaufteilung sehr variabel gestaltet werden.
Blockhausbau
Bei der Blockhausbauvariante werden Balken übereinander gestapelt und mit einander verbunden. Zum Einsatz können hier sowohl eckige Balken als auch runde Balken kommen, so dass sich eine gewisse gestalterische Freiheit bietet. Bei einem Fertighaus in Blockhausweise sind die einzelnen Elemente bereits vorgefertigt.
Wer angesichts des Materials Holz bedenken hat, was die Haltbarkeit anbelangt, dem sei gesagt, dass das Holz behandelt wird, um sowohl Schädlingen als auch anderen äußeren Einflüssen wie Licht und Feuchtigkeit zu trotzen.
Die Wärmedämmung stellt bei der Blockhausbauweise teilweise ein Problem dar: Die Fugen zwischen den Balken können zu einer Fluktuation der Innenwärme führen. Aus diesem Grund müssen bei der Blockhausbauweise Maßnahmen umgesetzt werden, die das verhindern. Neben einer Abdichtung der Fugen ist das durch ein zusätzliches Anbringen einer Wärmedämmung möglich.
Wer jedoch auf den charakteristischen Holzlook auch im Inneren des Hauses nicht verzichten möchte, kann eine Dämmung wählen, die zwischen einer äußeren und einer inneren Holzbalkenwand angebracht wird. Dieses hat allerdings wiederum den Nachteil, dass man an Raumfläche verliert und die Zimmer kleiner werden.
Die Vorteile eines Hauses, das nach Blockhausbauweise errichtet wurde, liegen vor allem beim Wohnklima. Feuchtigkeit kann absorbiert werden und auch Allergiker können von dieser Bauweise profitieren.
Blockhäuser können auch individuell erstellt werden und werden so zu wahren Einzelstücken, wie folgender Beitrag zeigt:
Bausatzhaus
Fällt die Entscheidung auf ein Bausatzhaus, kann das eigene handwerkliche Geschick zur Genüge unter Beweis gestellt werden – soweit die Zeit dafür aufgebracht werden kann.
In der Regel ist es so, dass die Anbieter bei dieser Fertighausvariante die vorgefertigten Bauteile des Hauses zum jeweiligen Grundstück anliefern. Was dann in der Folgezeit geschieht, ist abhängig davon, was der frischgebackene Hausbesitzer wünscht.
Nicht der gesamte Aufbau muss dabei von ihm selbst, seinen fleißigen Helfern und beauftragten Handwerkern in Eigenregie erfolgen. Vielmehr ist es durchaus möglich, Zusatzleistungen durch den Anbieter hinzu zu buchen.
Wer noch nicht über ein umfassendes Wissen im Baubereich verfügt, kann zudem im Vorfeld oft auch die Gelegenheit nutzen und sich in Kursen des Herstellers Hilfestellungen geben lassen.
Unterstützung gibt es aber auch auf andere Art und Weise: So können einzelne Bauabschnitte, die besondere Kenntnisse erfordern von Spezialisten des Herstellers übernommen werden. Dennoch sollte bedacht werden, dass das Hausbauen an sich, auch mit einem Hausbausatz, kein Kinderspiel ist und vor allem eines erfordert: Zeit.
Massivbau
Wie Sie bei den vorangegangenen Beschreibungen bereits in Erfahrung bringen konnten, gibt es verschiedenen Fertighausbauweisen, die wesentlich auf das Material Holz vertrauen. Die meisten Fertighäuser werden dabei nach der Holztafelbauweise errichtet.
Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, ein Fertighaus in der Massivbauweise zu errichten. Dies klingt zunächst einmal komisch, da sich die Begriffe „massiv“ und „Fertighaus“ zu widersprechen scheinen. Schließlich ist es ein Merkmal von vielen Fertighäusern, dass sie nach dem Leichtbauprinzip hergestellt werden.
Der Fertighausbau in der Massivbauweise ist dabei ein umständlicheres Verfahren als bei anderen Bauvarianten. Bei diesem Verfahren werden Mauern aus Stein vorgefertigt und zum Baugrundstück transportiert, wo sie dann aufgerichtet werden.
Auch bei der Herstellung dieser Wände wird bereits berücksichtigt, wie Leitungen und Rohre verlaufen werden. Der Nachteil dieses Verfahrens ist, dass der Transport der schweren Wände kostenintensiv ist und zumeist nur im näheren Umfeld des Herstellers erfolgen kann.
Ein Pluspunkt der Massivbauweise ist allerdings, dass ein hoher Grad an Sicherheit und Wertbeständigkeit erreicht werden kann, wenn der Bau gut durchgeführt wurde. Zusammenfassend kann hier aus den Vorteilen des Fertig- und Massivhausbaus profitiert werden.
Schwierig kann es allerdings bei der Wahl des Anbieters werden: Auf dem Markt gibt es nur wenige Hersteller, die sich auf diese Bauweise spezialisiert haben. Ein Beispiel aus Österreich zeigt, wie solche Häuser entstehen:
Vergleich Fertighaus und Massivbau
Im Folgenden haben wir noch einmal die wesentlichen Charakteristika von Fertighäusern im Vergleich zu Häusern, die in Massivbauweise erstellt werden, dargestellt.
Die Sternchen vergeben wir nach folgenden Überlegungen
★ – Ungünstige Lösung
★★ – Gut mit Abstrichen
★★★ – Optimale Option
Kategorie | Fertigbau | Massivbau |
---|---|---|
Kosten | ★★★ Ersparnisse durch die geringere Bauzeit |
★ Kosten sind zumeist höher als bei einem vergleichbaren Fertighaus |
Bauzeit | ★★★ Bauzeit selbst geringer als bei einem konventionellen Haus, allerdings darf auch nicht die Dauer der Vorbereitungs- und Planungsphase vergessen werden |
★ Ein konventionelles Haus zu errichten, dauert in der Regel länger als ein Fertighaus zu bauen |
Gestaltungsspielraum | ★ Viele Anbieter, deren Fertighausmodelle sowie Ausstattungsproduktpaletten ermöglichen es, auch ein Fertighaus individuell zu gestalten |
★★★ Den größten Gestaltungsspielraum hat man allerdings nach wie vor bei einem konventionellen Hausbau |
Wiederverkaufswert | ★★ Bei qualitativ hochwertigen Häusern bestehen keine großen Unterschiede |
★★★ Massiv gebaute Häuser sind eine grundsolide Wertanlage für die Zukunft. |
Eigenleistungen | ★ Möglich, wenn man sich für ein Ausbau- oder Bausatzhaus entscheidet |
★★★ Je nach Fähigkeiten im Grunde uneingeschränkt möglich |
Preiskontrolle | ★★★ Preiskontrolle gegeben, wenn ein Festpreis vereinbart wird, der alle gewünschten Leistungen enthält |
★★ Preiskontrolle von individueller Planung abhängig. Viele Bauträger kalkulieren mit zu spitzem Stift, was sich später rächt. |
Ergebnis der tabellarischen Übersicht:
Das Fertighaus: 13 von 18 Sternchen
Der Massivbau: 13 von 18 Sternchen
Fazit zur Frage nach Fertighaus oder Eigenbau
Es herrscht Punktegleichheit. Beide Konzepte vereinen in sich Stärken und Schwächen. Am Ende sind sie wie die beiden Seiten derselben Medaille. Diese Medaille heißt „Wohlfühlen im Eigenheim“ und es muss jeder für sich ganz individuell entscheiden, welche der wichtigsten Eckpunkte für ihn die gewichtigeren sind.
Wir haben gefunden, dass alte Vorurteile von Grund auf neu überdachte werden müssen. Sträuben sich die Nackenhaare beim Gedanken an ein Fertighaus, so lässt sich eine gewisse Hürde vielleicht nicht überwinden. Wer aber auf der neutralen Suche nach der besten Option ist, sollte keine Tür voreilig zuschlagen.
Unsere Meinung ist, dass der Kosten- und Zeitvorteil des Fertighauses am Ende überwiegen wird, da die Individualisierbarkeit (als bisher wohl größtes Manko) schon sehr gut fortgeschritten ist und ein hohes Niveau erreicht hat.
Besondere Fertighäuser
Neben ästhetischen Besonderheiten gibt es Fertighäuser, die sich durch besondere Eigenschaften auszeichnen. So etwa Energiespar- und Passivhäuser, die nicht nur im Laufe der Zeit zu Ersparnissen hinsichtlich der Energiekosten beitragen, sondern zugleich einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Allergiker-Häuser
Allergiker haben es oft schwer, wenn sie in einem Haus wohnen, das ihrem gesundheitlichen Zustand nicht zur Genüge berücksichtigt. Das trifft auf selbst bewohnte Immobilien ebenso zu wie auf Hotels, Pensionen oder Ferienhäuser. Umso wichtiger kann es für sie sein, bei der Planung des eigenen Hauses Dinge zu beachten, die das Leben leichter machen.
Dies ist nicht nur bei einem Hausbau in Eigenregie möglich, sondern bei einem Fertighaus. Aus diesem Grund werben zahlreiche Fertighausanbieter für sogenannte Allergiker-Häuser.
Neben speziellen Programmen hinsichtlich der Hausausstattung und der Baumaterialien liegt das Augenmerk vor allem bei der Gebäudebelüftung und weiteren Extras. Bei der Gebäudebelüftung kommt aus diesem Grund beim Fertighausbau zum Beispiel die Integration von automatischen Be- und Entlüftungssystemen zum Einsatz. Eine solche soll gewährleisten, dass verbrauchte Luft automatisch abgeführt und durch frische Luft ersetzt wird.
Das kann nicht nur für Allergiker vorteilhaft sein, sondern auch hinsichtlich des Raumklimas und der stark verminderten Geruchsbildung seine Vorzüge haben. Wer gegen Pollen allergisch ist, kann auf Wunsch eine solche Anlage mit einem entsprechenden Filter versehen.
Zu beachten ist natürlich, dass sich die Integration solcher Extras beim Hauspreis bemerkbar machen wird. Wie teuer solche Anlagen und sonstige Extras für Allergiker sind, ist bei den jeweiligen Anbietern zu erfragen.
Energiesparende Fertighäuser
Viele Hersteller von modernen Fertighäusern haben die Bauweise ihrer Häuser so gestaltet, dass durch eine hohe Dämmung eine höhere Energieeffizienz erreicht werden kann. Man kann aber noch mehr leisten: Es gibt auch Fertighäuser, bei denen der Faktor Energieeffizienz noch größer geschrieben wird.
Die Rede ist von Energiesparhäuser, Passivhäuser oder sogar Plusenergiehäuser, die nach der Bauweise eines Fertighauses erstellt werden. Diese Bauvarianten sind also nicht nur den konventionellen Häusern vorbehalten.
Solche Fertighäuser zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Energiebedarf drücken und mitunter die Nutzung von regenerativen Energien mit in das Hauskonzept einbeziehen. Das Energiesparen fängt hierbei – wie bei konventionellen Häusern auch – schon bei der Form des Bauobjektes an.
Kompaktheit sorgt dafür, dass weniger Wärme verloren geht, als es bei einem Haus mit vielen Vorsprüngen der Fall wäre. Damit die Abgabe von Wärme aus dem Inneren zu einem Großteil verhindert wird, werden energiesparende Häuser besonders intensiv gedämmt.
Hinzukommen können je nach Modell Erdwärmepumpen und Lüftungsanlagen, die eine Wärmerückgewinnung garantieren. Auch die Sonnenenergie kann durch Kollektoren nutzbar gemacht werden.
Beim Bau eines Fertighauses, das als Passiv- oder Energiesparhaus fungieren soll, sind mehr individuelle Faktoren zu berücksichtigen als bei normalen Fertighäusern. So muss zum Beispiel mitunter berücksichtigt werden, wie die Schattenverhältnisse auf dem ausgewählten Grundstück ausfallen.
Die Integration moderner Technik ist dabei natürlich ein Faktor, der den Preis des Bauvorhabens anhebt. Diese Mehrkosten sollten den erwarteten Einsparungen hinsichtlich des Energiebedarfs gegenübergestellt werden.
Der Bau von Energiespar- und Passivhäusern wird durch unterschiedliche Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Erkundigen Sie sich im Vorfeld über die bestehenden Möglichkeiten.
Ausstattungsmöglichkeiten
Individuelle Ausstattung
Die individuelle Ausstattung des Fertighauses kann in einem Bemusterungszentrum des Anbieters geplant werden. Hier muss – zumindest wenn man sich für ein schlüsselfertiges Fertighaus entscheidet – wirklich an alles gedacht werden. Angefangen von den Dachziegeln, über die Haustechnik, die Türen, Fenster, Treppen, Kamine und Sanitäranlagen bis hin zu den Fußböden und Tapeten, kann hier alles ausgewählt werden.
Die Vielfalt des Angebots sowie die Menge der Optionen, die ausgewählt werden müssen, lässt die Bauherrenfamilien nicht selten erstaunen. Hierbei ist es allerdings ganz wesentlich, sich nicht zu einer Ausstattung verleiten zu lassen, die das eigene finanzielle Budget sprengt. In den Orientierungspreisen, welche die Hersteller angeben, ist zumeist lediglich eine Standardausstattung inbegriffen und jeder Extrawunsch kostet mehr. Hier gilt es also, Kompromisse zu schließen und den finanziellen Spielraum nicht aus den Augen zu verlieren.
Auch bei Fertighäusern ist den Ausstattungskosten kaum Grenzen nach oben gesetzt. Aus diesem Grund muss die eigene Hausausstattung nicht zwingend der ähneln, die Sie in Musterhäusern betrachtet haben. Wer sich für weniger entscheidet als in der Standardausstattung angegeben, kann umgekehrt noch Geld sparen.
Ein Besuch in einem Bemusterungszentrum ist auch im Vorfeld sinnvoll: So lässt sich der Anbieter leichter wählen, wenn man die verschiedenen Ausstattungsprodukte kennt und weiß, ob hier das Passende für einen selbst dabei sein könnte.
Standardausstattung
In vielen Fällen wird in einem Fertighausvertrag festgelegt, welche Ausstattung der spätere Eigentümer für den vereinbarten Preis erwarten kann. Hier spricht man dann auch von einer Standardausstattung. In der Regel bedeutet dieses nicht, dass man sich auf zum Beispiel eine Sorte Fließen festlegen muss, um die Standardausstattung einzuhalten.
Auch hier kann es Wahlmöglichkeiten geben, die allerdings zumeist relativ begrenzt sind. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, auf eine gehobene oder eine zusätzliche Ausstattung zurückzugreifen, dann ist das Limit der Standardausstattung allerdings durchbrochen und es wird insgesamt teurer für den Hausbesitzer werden.
In der Regel ist dieser Weg aber auch in die andere Richtung gangbar: Wenn man einige Elemente der Standardausstattung nicht benötigt bzw. auch mit einer geringeren Zahl/Qualität auskommt, kann sich der Gesamtpreis für ein Fertighaus auch reduzieren.
Die Auswahl der Innenausstattung findet in so genannten Bemusterungszentren statt. Hier sind zum Beispiel alle verfügbaren Treppenmodelle oder alle Fließenarten, die gewählt werden können, zu besichtigen. In der Regel ist es so, dass mehrere Besuche in einem solchen Ausstellungszentrum notwendig sind – fällt die Wahl doch zumeist sehr schwer, wenn man alle Optionen vor Augen hat.
Erkundigen Sie sich im Vorfeld bei den jeweiligen Anbietern, was diese unter einer Standardausstattung verstehen. Hier weichen die Vorstellungen sehr stark voneinander ab. Eine möglichst detaillierte Auflistung spart Ärger im Nachgang, wenn Erwartungen nciht erfüllt werden.
Gehobene Ausstattung
Im Bereich der gehobenen Ausstattung sind der Phantasie so gut wie keine Grenzen gesetzt. Die Tatsache, dass es sich um die Einrichtung eines Fertighauses handelt, muss nicht zwingend bedeuten, dass es hierbei nicht auch luxuriös zu gehen kann. Granit- und Marmorböden sind keine Seltenheit. Die Bäder können mit Designerstücken ausgestattet werden, und, und, und…
Das einzige, was es hier zu bedenken gilt, ist, dass all dieser Luxus natürlich seinen Preis hat und daher nur für wenige Personen wirklich erschwinglich ist. Hier gilt es, gut zu planen und Kompromisse zu schließen.
Wenn einem ein Aspekt oder ein Ausstattungsgegenstand besonders wichtig ist, kann man diesen natürlich auch in sein ansonsten eher standardmäßig ausgestattetes Fertighaus integrieren. Ob dann im Gegenzug an anderen Stellen Abstriche gemacht werden müssen, darüber entscheidet der eigene finanzielle Spielraum.
Da man in der Regel ein Haus nicht alleine plant, muss man sich hinsichtlich der Ausstattung natürlich auch mit seinem Partner einig werden. Nehmen Sie sich also genügend Zeit bei der Auswahl ihrer individuellen Ausstattung und planen Sie diese Zeit von vornherein in Ihre Terminplanung mit ein.
Treppenlifte in Fertighäusern
Einen Treppenlift brauchen Sie nicht? Sie sind noch jung und dementsprechend gut zu Fuß? An ein barrierefreies Haus haben Sie bislang noch keinen Gedanken verschwendet?
Ein Haus plant man sinnvollerweise für die Zukunft und nicht nur für das Hier und Jetzt. Wie sieht es in ein paar Jahren aus, wenn die Kinder erwachsen sind und Sie selbst das wohlverdiente Rentnerdasein genießen? Irgendwann kommt die Zeit, dass eine Treppe zu einem echten Hindernis werden kann.
Ob es eine plötzliche gesundheitliche Einschränkung ist, die durch einen unvorhergesehenen Unfall eintritt, oder ob das Alter mit seinen Belastungen zur Immobilität führt: Die Treppe, die Sie früher so sportlich genommen haben, kann schnell zur Falle werden.
Damit die Treppe im eigenen Häuschen nicht plötzlich zum unüberwindbaren Hindernis wird, lässt sich einen Treppenlift einbauen. Angeboten werden die Treppenlifte in den verschiedensten Varianten. Ob als Sitzlift, Plattform-, Hub-, Decken- oder Stehlift – Sie haben die freie Wahl.
Die Preise hängen in erster Linie von der Form der Treppe ab. Eine gerade Treppe wird für einen Treppenlift günstiger werden als eine geschwungene Treppe. Ein interessanter Aspekt, der bereits bei der Planung eines Hauses mit einbezogen werden sollte.
Ein Treppenlift läuft parallel zum Treppengeländer und kann an nahezu jede Treppe angepasst werden. Geführt durch ein praktisches, platzsparendes Schienensystem, wird er elektrisch bedient, so dass man ohne jede Hilfe einer anderen Person im eigenen Haus mobil bis ins hohe Alter bleibt.
Schlüsselfertig oder mitbauen?
Nach der Vorbereitung der Bauteile in einer Produktionshalle werden sie zu dem ausgewählten Standort transportiert und dort montiert. Anschließend wird der Innenausbau vorgenommen. Die Frage lautet dabei: Wer montiert den Hausbausatz und wer übernimmt den Innenausbau?
Natürlich kann dieses von vielen Anbietern genauso übernommen werden wie die Vorfertigung der Bausatzteile, die Frage ist nur, ob der Kunde dieses auch wünscht. Es ist natürlich teurer, ein schlüsselfertiges Fertighaus zu erwerben als eines, bei dem noch zahlreiche Leistungen in Eigenregie durchgeführt werden können.
Wer sich für die Erbringung von Eigenleistungen interessiert, die über das Tapezieren, das Verlegen von Teppichböden, das Fließen und weiteren kleinen Arbeiten hinausgehen, dem sind im Allgemeinen zwei Varianten des Fertighauses zugänglich: Das Ausbau- bzw. Mitbauhaus und das Bausatzhaus. Wie bei beiden Varianten die Aufteilung zwischen Eigen- und Fremdleistungen aussieht, ist im Detail abhängig von den vertraglichen Vereinbarungen.
Unter Umständen ist auch die Dämmung in den Leistungen enthalten. Beachten Sie beispielsweise auch, dass Sie unter Umständen selbst nichttragende Wände einziehen müssen. Sie sollten sich daher gründlich informieren, welche Leistungen in dem jeweiligen Hausbauangebot enthalten sind und abgleichen, ob Sie die übrigen notwendigen Arbeiten selbst erledigen können.
Umsetzung des Fertighausbaus
Vorbereitende Maßnahmen
Wenn die ganzen bürokratischen Angelegenheiten hinter einem liegen, beginnt die Vorbereitung des Fertighausbaus. In dieser Vorbereitungsphase des Fertighausbaues müssen zwei Arbeitsfelder unterschieden werden:
Zum einen geht es natürlich um die Vorproduktion der einzelnen Elemente, die einmal Ihr Haus werden sollen. Diese Unternehmung findet in den Produktionshallen des Herstellers statt. Wesentliche Schritte sind hierbei die Herstellung und Bearbeitung der Wände, das Anbringen der Dämmung, die Integration von Fenstern und das Verputzen der fertigen Bauelemente. All diese Vorgänge liegen natürlich in dem Aufgabenbereich des Anbieters, so dass Sie selbst wenig von dieser Vorproduktion mitbekommen werden.
Es gibt aber auch noch einen anderen Bereich innerhalb der Vorbereitung des Baus. Hier wenden wir uns nun dem Grundstück zu, welches für das Eintreffen der fertigen Bauelemente entsprechend vorbereitet werden muss.
In der Regel ist es notwendig, dass ein gewünschter Keller bereits existiert und abgenommen wurde, wenn mit dem Bau des Fertighauses begonnen werden soll. Die Hersteller beschreiben den Umstand, dass ein Keller nicht im Leistungsumfang enthalten ist, zumeist mit der Phrase „Bau ab Oberkante Bodenplatte bzw. Kellerdecke“. Der zukünftige Bauherr muss sich somit im Normalfall selbst darum kümmern, einen Keller bzw. eine Bodenplatte für sein Haus vorzubereiten. Zum Teil wird dieses von den Fertighausanbietern als getrennte Leistung angeboten.
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Umsetzung
Der Rohbau eines Fertighauses steht schon nach ein bis zwei Tagen. Bis das Haus allerdings schlüssel- und bezugsfertig ist, kann noch einige Zeit vergehen. Zwar ist es beeindruckend, wie schnell das Haus in seinen Grundfesten steht, das bedeutet aber natürlich nicht, dass man direkt einziehen kann. Steht der Rohbau, gibt es noch eine Menge für den Anbieter und gegebenenfalls auch für den Bauherrn zu tun.
Nachdem der Rohbau aufgebaut und gegen äußere Einflüsse abgesichert ist, beginnt der Innenausbau. Das kann ca. sechs bis zwölf Wochen in Anspruch nehmen.
Die individuelle Dauer des eigenen Bauvorhabens ist allerdings bei dem Anbieter zu erfragen und im Idealfall vertraglich festzulegen, damit für den Bauherren keine Verzögerungen mit finanziell negativen Auswirkungen entstehen.
Während des Baus stellen die Anbieter im Normalfall einen Ansprechpartner zur Verfügung, den Bauleiter. Erkundigen Sie sich am besten im Vorfeld, wie und im welchem Umfang die Betreuung in Ihrem individuellen Fall angedacht ist.
Wartung und Modernisierung
Bei vielen Anbietern hört nach dem Fertigstellen des Fertighauses der Service für die frischgebackenen Hausbesitzer nicht auf: Wenn man es wünscht, beraten viele Anbieter auch im folgenden Zeitraum weiter. So zum Beispiel, wenn es um Umbau- und Modernisierungsarbeiten geht oder aber, wenn Wartungen anstehen.
Die Beratung in diesen Feldern muss zwar nicht durch den Hersteller erfolgen, dieser kennt allerdings sein eigenes Produkt am besten und kann aus diesem Grunde die Informationen liefern, die der Hausbesitzer benötigt.
Nichts desto trotz, schadet es natürlich nicht, sich eine zweite Meinung einzuholen, damit man seine individuellen Entscheidungen auf einer unabhängigeren Basis treffen kann.
Im Laufe der Zeit werden solche Modernisierungsmaßnahmen auch bei einem Fertighaus unter Umständen notwendig, zum Beispiel wenn sich die familiäre Situation geändert hat oder wenn man nachträglich in mehr Energieeffizienz investieren möchte.
Der Fortschritt macht schließlich keinen Halt. Auch ein Fertighaus kann auf der aktuellen Höhe der Zeit gehalten werden. Bei Fertighäusern, die heute bereits einige Jahre auf den Buckel haben, kann zum Beispiel das Dachgeschoss nachträglich ausgebaut oder die Dämmung verbessert werden.
Informationen, welche Maßnahmen sich unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz anbieten, kann zum Beispiel ein Energieausweis liefern, auf dem solche Modernisierungsmöglichkeiten von dem Aussteller vermerkt werden.
Vorteile und Nachteile
Die Fertigbauweise von Häuser fasziniert Menschen seit jeher. Dabei schwanken allerdings die Meinungen über diese Bauweise erheblich. Nicht selten wird angenommen, dass ein Fertighaus nicht dieselbe Qualität aufweisen könnte wie ein Massivhaus.
Andererseits liegen die Vorteile, die sich bei einer Fertigbauweise gegenüber einer traditionellen ergeben, auf der Hand: Der Bau eines Hauses kann schneller bewerkstelligt werden, was zugleich zu einer Kostenersparnis beitragen kann.
Vorteile eines Fertighauses
Zeitersparnis bedeutet auch Kostenersparnis
Das Pfund schlechthin, mit dem das Fertighaus im Gegensatz zum konventionellen Hausbau wuchern kann, ist die Schnelligkeit, mit der es errichtet werden kann. Zeitersparnis kann hier unter Umständen durchaus auch mit einer Kostenersparnis einhergehen:
Vor allem ist hierbei auch zu beachten, dass man durch den schnelleren Einzug in das neue Heim Mieten für die alte Immobilie sparen kann, so dass das finanzielle Budget nicht noch mehr angegriffen wird.
Eng verbunden mit diesem Aspekt ist in der Regel die Planungssicherheit hinsichtlich des Einzugstermins. Bei der Vertragsgestaltung bietet sich den zukünftigen Besitzern die Möglichkeit, eine Frist zu verabreden. Auf diese Weise lassen sich Verzögerungen weitestgehend ausschließen bzw. können, wenn die Vereinbarungen dieses vorsehen, unter Vertragsstrafe gestellt werden.
Energieeffizient bauen
Laut des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau e.V. verfügen Fertighäuser zudem über ein hohes Energiesparpotenzial. In modernen Fertighäusern wird der Dämmung eine wesentliche Rolle zugemessen. Ausschlaggebend hierbei ist natürlich, für welches Haus man sich entscheidet.
Mit einem Fertighaus, das als Passivhaus errichtet wurde, ergeben sich natürlich hinsichtlich der Energiekosten die umfassenderen Möglichkeiten (2).
Die Baukosten sind wesentlich niedriger
Ein Fertighaus zu bauen, kann natürlich auch günstiger sein als einen individuellen Massivbau zu errichten. Hier sind aber auch immer die individuellen Wünsche, die in das Bauvorhaben integriert werden sollen, und deren Zusatzkosten zu beachten.
Günstiger können Fertighäuser vor allem deshalb sein, da
- die Elemente, aus denen sie zusammengesetzt werden, in Serie in Werkshallen vorproduziert werden können und
- da beim Aufbau die Lohnkosten aufgrund der Zeitersparnis geringer ausfallen.
Bequemlichkeit oder Eigenleistung – Beides ist möglich
Nicht von der Hand zu weisen ist der Umstand, dass die Beauftragung zum Bau eines Fertighauses in Sachen Bequemlichkeit einige Vorteile hat. Wird das Haus schlüsselfertig übergeben und abgenommen, kann es direkt bezogen werden. Viel bequemer geht es kaum.
Wer sich auch handwerklich etwas zutraut, kann spezielle Arbeiten selbst übernehmen und durch diese Eigenleistungen Geld sparen. Gerade im Bereich des Innenausbaus bieten sich hier Entfaltungsmöglichkeiten und Sparpotentiale.
Im Gegensatz zum Massivbau fallen Einsparungen beim Rohbau fast gänzlich weg. Die Bautrupps sind eingespielt, die Teile sind vorgefertigt und in aller Regel steht ein Fertighausrohbau binnen Stunden. Mehr als ein paar Tage werden auch bei komplizierteren Bausätzen kaum vergehen.
Schon allein aus diesen Gründen sollten Bauherren hier nicht zu viel Energie auf der Suche nach Sparmöglichkeiten verlieren.
Was ist mit der Individualität bei Fertighaus?
Lange Zeit war es eines der Hauptargumente gegen Fertighäuser, das hierbei die Individualität des Gebäudes auf der Strecke bliebe. Natürlich ist man an Modelle und Design teilweise gebunden. Es gibt inzwischen allerdings so viele Anbieter mit jeweils verschiedenen Hausmodellen auf dem Markt, die zudem auch im Inneren nach individuellen Wünschen ausgestattet werden können, dass dieses Argument wohl an Stichhaltigkeit verloren hat.
Das liegt aber natürlich, wie so vieles andere auch, im Auge des Betrachters: Einen eingefleischten Individualisten, der das ganz besondere will, können die Möglichkeiten immer noch zu gering erscheinen.
Bausatzsysteme sind modifizierbar, aber eben immer nur innerhalb gewisser Grenzen. Hier gilt es zu prüfen, inwieweit die eigenen individuellen Vorstellungen beim Bau eines Fertighauses berücksichtigt werden könnten bzw. bis wohin die eigene Kompromissbereitschaft und der Grad der Modifizierbarkeit des Hauses reicht.
Nachteile eines Fertighauses
Eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten
Die Gestaltungsmöglichkeiten bei Fertighausbau haben in den vergangenen Jahren enorm zugenommen, so dass dem Argument, sie glichen einander wie ein Ei dem anderen und sorgten somit für Monotonie, nicht mehr stattgegeben werden muss.
Nicht völlig von der Hand zu weisen ist, dass natürlich bei einem Fertighaus nicht genauso individuell geplant werden kann wie bei einem konventionellen Haus. Wie bereits erwähnt, hier liegt es im Auge des Betrachters, wieviel Individualität über die gegebenen Optionen hinaus sein muss.
Risiken beim Fertighausbau
Risiken beim Fertighausbau ergeben sich besonders dann, wenn der gewählte Anbieter nicht seriös ist und/oder während der Bauzeit Konkurs anmelden muss. Daher ist bei der Wahl des Fertighaus-Herstellers, bei dessen Vorgehen sowie den eingesetzten Materialien genau auf die Qualität zu achten.
Hier gilt es insbesondere darauf zu achten, dass der günstigere Preis für ein Fertighaus nicht aufgrund dessen bezahlt wird, dass beim Bau und bei den verwendeten Materialen an entscheidenden Stellen gespart wurde.
All diese Faktoren sind natürlich auch wichtig, wenn es um die Lebensdauer des Fertighauses geht. Sind alle Arbeiten gut ausgeführt und wurden gute Materialien eingesetzt, ist in puncto Lebensdauer kaum mehr ein Unterschied zu konventionellen Häusern zu erkennen.
Sehr exakte Planung im Vorfeld
Als nachteilig empfunden werden kann bei Fertighäusern, dass fast jede Kleinigkeit im Vorfeld geplant werden muss. Das ist nicht nur ein Unterfangen, das ausreichend Zeit benötigt, sondern kann – wenn später noch Änderungen anfallen sollten – Mehrkosten oder echte Schwierigkeiten in der Realisierbarkeit verursachen.
Bei einem Bau eines konventionellen Hauses hingegen, ist der Bauherr auch zu späteren Zeitpunkten mitunter noch flexibler. Erkundigen Sie sich beim Anbieter hinsichtlich der potenziellen Flexibilität während des Bauverlaufs.
Der Stolz des Selbstgemachten
Zu guter Letzt darf nicht vergessen werden, dass manch ein Bauherr gerne das Gefühl haben möchte, an dem Haus, in dem er sein restliches Leben mit seiner Familie verbringen möchte, selbst mitgewirkt zu haben.
Bei einem Fertighaus, das schlüsselfertig geordert und erstellt wird, ist dieses natürlich nicht in dem Maße möglich wie bei einem konventionellen Haus. Allerdings ist die Möglichkeit nicht grundsätzlich verwehrt.
Wie oben bereits beschrieben, sind die Hersteller von Fertighäusern darauf eingestellt, Eigenleistungen miteinzuplanen und dem Bauherrn das bestmögliche Gefühl und die Option zur Kostenersparnis zu geben.
Die Frage nach dem Wiederverkaufswert bei Fertighäusern
Hinsichtlich des Wiederverkaufswerts wird häufig angegeben, dass Fertighäuser schlechter abschneiden als konventionell erbaute Häuser, andere Quellen hingegen sehen dieses Problem nicht.
Die Frage, wie sich der Wiederverkaufswert gestalten wird, ist im Wesentlichen wohl davon abhängig, wie qualitativ hochwertig das Fertighaus ist und ob es über wertbeeinflussende Merkmale, wie einen Keller u.a., verfügt.
Ebenfalls entscheidend für die Wertentwicklung der eigenen Immobilie ist die Lage und deren Entwicklung. Wird das Stadtviertel in den kommenden Jahren hipp, steigt der Wert des Hauses. Das Gegenteil stimmt natürlich auch. Beide Verläufe sind dabei unabhängig von der Bauweise.
Anbieter von Fertighäusern
Im Folgenden finden Sie eine Liste einiger Anbieter von Fertighäusern. In puncto Qualitätssicherung sei noch einmal darauf verwiesen, dass zahlreiche Anbieter, die seriös sind, in den einschlägigen Verbänden organisiert sind.
Weitere Indikatoren dafür, dass Ihr Bauvorhaben auf sicheren Füßen steht, sind unter anderem, dass das beauftragte Unternehmen bereits langfristig am Markt tätig ist, einen guten Ruf besitzt und Ihnen mit der Angabe von Referenzen dienen kann.
Quellen und weiterführende Informationen
(1) Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. – Qualitätssigel der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau
(2) Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. – Startseite des Verbandes
(3) Kreditvergleich.net – Ratgeber zum Thema Passivhaus