Mikrokredite
Bei Mikrokrediten handelt es sich um Kleinkredite für Unternehmer, die bei einigen hundert Euro beginnen und meist nicht über 25.000 Euro hinausgehen. Viele werden den Begriff aus der Entwicklungspolitik kennen, wo es um deutlich kleinere Summen geht und der Schwerpunkt auf der Beseitigung von Armut geht.
Der Erfinder Muhammad Yunus wurde für seine Idee im Jahr 2006 sogar mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Seit den siebziger Jahren unterstützt er mit seiner Grameen Bank in Bangladesch Hunderttausende arme Dorfbewohner mit fairen Krediten.
Kleine Finanzierungen für Unternehmen
Doch auch hierzulande werden Mikrofinanzierungen vergeben. Vor allem Existenzgründer, die ihren Traum von der Selbstständigkeit verwirklichen wollen, bei den Banken aber keine Chance auf einen Kredit für Selbstständige haben, können von Mikrofinanzdarlehen profitieren.
Sie können mit den Finanzierungen, die sich erfahrungsgemäß zwischen 5.000 und 10.000 Euro bewegen, notwendige Anfangsinvestitionen tätigen. Dabei wird auch nur die Summe gewährt, die benötigt wird, um das anvisierte Geschäft anzustoßen.
So lässt sich auch das Risiko minimieren. Denn je kleiner der Kreditbetrag, desto kleiner ist auch der Schaden bei einem Ausfall. Wie die Erfahrung zeigt, sind die die Ausfälle bei Mikrofinanzierungen jedoch kleiner als bei „normalen“ Krediten.
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Kredit für Selbstständige und Firmen
Zwar steigt der Bedarf an Mikrokrediten, allerdings sind sie für klassische Banken bisher noch nicht lukrativ genug und außerdem weisen die Kreditnehmer zu wenige Sicherheiten vor. Daher bietet bei Weitem nicht jeder Kreditgeber diese Form der Finanzierung an.
Können private Anleger von Mikrokrediten profitieren?
Für private Anleger ist es seit dem Jahr 2007 möglich, in Mikrofinanzierungsfonds zu investieren. Das privilegierte Zugangsrecht für institutionelle Anleger wurde mit der Novellierung des Investmentgesetzes (InvG) beseitigt, das am 22. Juli 2013 außer Kraft trat und am 4. Juli 2013 vom Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2011/61/EU über die Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFM-UmsG) ersetzt wurde (1).
Mikrofinanzierungsfonds nehmen Banken, welche Kredite direkt an Kleinstunternehmen vergeben, das Kreditausfallrisiko vollständig ab. In Deutschland gibt es Mikrofinanzierungsfonds seit dem Jahr 2006.
Vor allem die relativ geringen Risiken und das qualifizierte Fondmanagement sowie die guten Renditeerwartungen machen diese Anlage sehr attraktiv. Das Maximalrisiko besteht für den Anleger lediglich darin, dass ein gewährtes Darlehen von vielen nicht zurückgezahlt werden kann und sich dadurch die Rendite etwas schmälert.
Aufgrund der geringen Darlehenssumme pro Unternehmen werden die Risiken eines möglichen Ausfalls zusätzlich relativiert. Auch die geringen Ausfallquoten bestätigen den Erfolg der Mikrofinanzierungsfonds.
Selbst im Krisenjahr 2008, als fast alle Anlageklassen signifikante Mittelabflüsse hinnehmen mussten, konnten Mikrofinanzfonds unvermindert hohe Beliebtheit bei den Anlegern genießen. Die meisten Kreditnehmer unterhalten ihre Geschäfte nur in einem stark lokal begrenzten Raum, so dass Mikrofinanzfonds von der weltwirtschaftlichen Entwicklung recht unabhängig sind.
Quellen und weiterführende Informationen
(1) Bundesanzeiger Verlag – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2011/61/EU über die Verwalter alternativer Investmentfonds
(2) Bundesministerium für Arbeit und Soziales – Mein Mikrokredit – Ihre Möglichkeiten