Auftragseingang im Bauhauptgewerbe
Die jüngsten Zahlen der Bundesbank belegen, dass das Baugewerbe nach wie vor boomt. In den vergangenen Jahren konnten sich die Frauen und Männer vom Bau nicht über fehlende Aufträge beschweren. Die Auftragsbücher waren voll und wurden immer voller. Wir haben die aktuellen Daten ausgewertet und zusammengefasst.
- Die Lage beim Auftragseingang im Bauhauptgewerbe bleibt auch im August angespannt.
- Saisonbedingt legte der Auftragseingang gegenüber dem Vormonat laut unserer Auswertung zwar um 14,20 Prozent zu, der Vergleich mit dem Vorjahresmonat bringt jedoch noch immer ein Minus von 6,10 zu Tage.
- Interessant ist der Blick in die einzelnen Sektoren und deren Vergleich zum Vormonat: so stieg der Auftragseingang im Wohnungsbau um 10,63 Prozent, im Hochbau um 28,91 Prozent und beim Tiefbau um 8,69 Prozent an.
- Im Vergleich zum Vorjahresmonat hingegen stehen beim Wohnungsbau ein Rückgang von 1,43 Prozent, beim Hochbau von 0,58 Prozent und beim Tiefbau von 10,43 Prozent zu Buche.
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Bauhauptgewerbe insgesamt
Kennt man die fernere Vergangenheit nicht, könnte man meinen, in Deutschland werde gebaut wie nie zuvor. Doch die Zahlen der Bundesbank liefern einen Eindruck der Entwicklung seit 1991 (Index. Jahr 2021 = 100):
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Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
Für die Beurteilung der konjunkturellen Entwicklung ist es oft hilfreich, die Veränderung einer Größe in Bezug auf einen Referenzzeitraum zu ermitteln. Für den Auftragseingang im Bauhauptgewerbe greifen wir dafür auf die Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat zurück:
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Die obigen Zahlen spiegeln die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe wider. Wir sehen, dass es auch schon in der weiteren Vergangenheit große Erfolge zu verzeichnen gab. Der damalige Spitzenwert wurde im Juni 1994 mit einem Indexwert von 157 Punkten erreicht.
Der Spitzenwert aus der jüngeren Vergangenheit mit 171,7 Punkten vom März 2019 liegt dennoch darüber. Zuletzt ging der Index allerdings wieder etwas zurück und stand im September 2022 bei 164,2 Punkten.
Einzelne Sektoren seit 2020
Bevor wir weiter unten auf dieser Seite auf die langenh Zeitreihen für Wohnungsbau sowie Hoch- und Tiefbau eingehen wollen, hier ein Blick auf die Entwicklung dieser drei Sektoren seit 2021 – jeweils als Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat:
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Wohnungsbau
Gerade in der aktuellen Zeit machen die positiven Zahlen des Bauhauptgewerbes Mut. Wesentlich besser als eine politisch gewollte Mietpreisbremse wirkt nämlich ein größeres Angebot an Wohnungen, um Mieten erschwinglich zu halten. Der Index 100 ist hier auch wieder für das Jahr 2015 festgelegt worden.
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Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
Auch beim Auftragseingang im Wohnungsbau schauen wir uns die Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat an, um konjunkturelle Auf- und Abschwünge sichtbar zu machen:
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Ebenso wie beim Bauhauptgewerbe insgesamt sehen Sie hier auch für den Wohnungsbau die Auftragseingänge in Euro:
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Hoch- und Tiefbau
Neben dem Wohnungsbau werden dem Baugewerbe auch der Hoch- und Tiefbau zugeordnet. Zum Hochbau zählt die Errichtung von Bauwerken, die mehrheitlich oberhalb der Erdoberfläche liegen, zum Beispiel Bürogebäude und Türme. Der Tiefbau hingegen umfasst Bauwerke, die an oder unter der Erdoberfläche liegen, wie Straßen, Brücken, Tunnel, Kanalisationen und Eisenbahnnetze.
Wie sich die Auftragslage im Hoch- und Tiefbau im Jahresverlauf entwickelte, zeigen die Indizes im folgenden Diagramm. Auch gilt hier wieder ein Index von 100 für das Jahr 2015.
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Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
Auch beim Auftragseingang im Hoch- und Tiefbau schauen wir uns die Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat an, um konjunkturelle Auf- und Abschwünge sichtbar zu machen:
Werte von
Veröffentlicht am 23.07.2017 durch Marc Opitz
Letztes Update am 05.11.2024 durch Daniel Franke
Quellen und weiterführende Links
- Deutsche Bundesbank – Statistikbereich
- Statistisches Bundesamt – Datenbank GENESIS