Immobilienpreise weltweit
Das Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas veröffentlicht Immobilienpreise von 26 ausgewählten Staaten fünf verschiedener Kontinente. Für diese Staaten haben wir zusätzlich die Entwicklung der Nettoeinkommen untersucht und einen Erschwinglichkeitsindex für Immobilien berechnet.
Zur Erklärung: Ein Wert von über 100 bei unserem Erschwinglichkeitsindex bedeutet, dass Immobilien erschwinglicher geworden bzw. die nominalen Immobilienpreise weniger als die Nettoeinkommen gestiegen sind. Umgekehrt bedeutet ein Wert von unter 100, dass die nominalen Immobilienpreise stärker als die Nettoeinkommen stiegen.
Stand zum 4. Quartal 2023
- Immobilienpreise: Nominalindex für Immobilienpreise weltweit hatte im 3. Quartal 2023 nach Rückläufern einen Höhepunkt erreicht und hat bis zum Ende des 4. Quartals 2023 0,26 Prozent verloren.
- Nominale Immobilienpreise haben seit 1995 um 154 Prozent und seit 1975 um 658 Prozent zugelegt.
- Gleichzeitig stiegen die Nettoeinkommen im selben Zeitraum noch stärker, nämlich um 210 bzw. 943 Prozent
- Immobilien sind daher heutzutage sogar erschwinglicher als 1995 oder 1975: der Erschwinglichkeitsindex für Immobilien weltweit stieg seitdem um 22,1 bzw. 37,6 Prozent.
- Dabei ist die Bandbreite der Veränderung seit 1995 enorm. Sie reicht von -74,6 Prozent in Südafrika bis +178,0 Prozent in Japan.
- Deutschland liegt an dritter Stelle: Hier hat sich die Erschwinglichkeit von Immobilien seit 1995 um 74,2 Prozent verbessert.
Immobilienpreise seit 1975
Dieses Diagramm zeigt Ihnen, wie sich die Immobilienpreise weltweit in den vergangenen gut vier Jahrzehnten entwickelten. Die Daten stammen vom Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas und wurden auf einen Index heruntergerechnet.
Für das Jahr 2005 wurde der Indexwert auf 100 festgelegt. Im Diagramm zu sehen sind die Entwicklung der nominalen Immobilienpreise, also der reinen Kaufpreise, und die Entwicklung der realen, also inflationsbereinigten, Immobilienpreise.
Die Immobilienpreise steigen, nominal wie real. Das mag genau so wenig überraschend sein wie der harte Einschnitt, den es in der Preisentwicklung nach der Wirtschaftskrise 2008 gab. Überraschend ist jedoch, wie schnell der Preisanstieg wieder Fahrt aufnahm und mittlerweile Eigenheimkäufer vor einige Probleme stellt.
Werte von
Bei den Indizes für die weltweite Entwicklung handelt es sich um einen Durchschnitt, dem das Set aus den 26 aufgelisteten Nationen zugrunde liegt. Es handelt sich also keineswegs um Werte, die die gesamtglobalen Entwicklungen widerspiegeln.
Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, dass sich die Werte nicht als reiner Durchschnitt der anderen Daten ergeben. Die FED Dallas gewichtet die Werte entsprechend der Wirtschaftsleistung des jeweiligen Landes. Ausgangsbasis ist die Kaufkraft der jeweiligen Nationen im Jahr 2005. Auf Anfrage erklärte uns die FED:
„All country series at quarterly frequency and extended going back to the first quarter of 1975 are then indexed to 2005=100. The country series are aggregated to produce global indicators of the housing market, using weights that account for the size of the economy of each country incorporated in the database. We use the 2005 purchasing power-parity adjusted (annual) GDP shares of all countries in the sample as constant weights to derive our aggregate nominal house price index and our aggregate real house price index.“
Nettoeinkommen seit 1975
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat die durchschnittlichen Nettoeinkommen pro Kopf in verschiedenen Staaten veröffentlicht. Hier sehen Sie die Entwicklung der Nettoeinkommen in den ausgewählten Staaten seit 1975.
Zur besseren Vergleichbarkeit mit den Immobilienpreisen wurde auch für die Nettoeinkommen ein Index angelegt und dieser für das Jahr 2005 auf 100 festgelegt.
Die Nettoeinkommen pro Kopf steigen in den 26 untersuchten Staaten kontinuierlich an – von einer kleinen Delle im Jahr 2008 abgesehen. Seit der Jahrtausendwende haben sich die Einkommen fast verdoppelt – doch reicht das aus, um sich mehr Immobilie als noch vor 20 Jahren leisten zu können?
Werte von
Erschwinglichkeitsindex (ESX)
Aus den nominalen Immobilienpreisen und den Nettoeinkommen ergibt sich der Erschwinglichkeitsindex. Die Formel für dessen Berechnung lautet:
Erschwinglichkeitsindex (ESX) = Entwicklung der Nettoeinkommen / Entwicklung der nominalen Immobilienpreise * 100
Wie viel Immobilie können sich die Menschen weltweit von ihrem Einkommen leisten? Was stieg in den vergangenen Jahren stärker an – das Einkommen oder die Immobilienpreise?
Antworten darauf liefert dieses Diagramm. Je höher der Indexwert, desto mehr Immobilie können die Menschen sich für ihr Einkommen leisten. Steigt die Kurve nach oben, sind die Einkommen in Relation zu den nominalen Kaufpreisen stärker gestiegen. Der Indexwert wurde für 2005 auf 100 festgelegt.
Die gute Nachricht: Die Menschen können sich von ihrem Einkommen im Vergleich zu 1975 immer mehr Immobilie leisten – zumindest bei langfristiger Betrachtung der Entwicklung. In jüngerer Vergangenheit zeigte der Trend auch hin und wieder nach unten.
Werte von
Erschwinglichkeit seit 1995
Anhand unserer Daten haben wir ermittelt, wie sehr sich die Erschwinglichkeit von Immobilien in den von uns beobachteten Ländern gegenüber 1995 verändert hat („Welt“ inkludiert hier lediglich die Nationen aus unserer Liste):
ID | Staat | Entwicklung der Immobilienpreise nominal | Entwicklung der Nettoeinkommen | Veränderung der Erschwinglichkeit |
---|---|---|---|---|
1 | Australien | 592,64 | 340,19 | -42,60 |
2 | Belgien | 343,36 | 307,18 | -10,53 |
3 | Dänemark | 333,79 | 395,84 | 18,59 |
4 | Deutschland | 168,70 | 293,88 | 74,20 |
5 | Finnland | 296,71 | 351,16 | 18,35 |
6 | Frankreich | 316,98 | 275,47 | -13,10 |
7 | Großbritannien | 507,27 | 296,80 | -41,49 |
8 | Irland | 572,78 | 464,32 | -18,94 |
9 | Israel | 354,06 | 281,03 | -20,63 |
10 | Italien | 166,98 | 259,93 | 55,67 |
11 | Japan | 68,27 | 189,83 | 178,06 |
12 | Kanada | 485,45 | 284,98 | -41,30 |
13 | Kolumbien | 797,21 | 266,49 | -66,57 |
14 | Kroatien | 259,16 | 582,68 | 124,84 |
15 | Luxemburg | 534,09 | 250,88 | -53,03 |
16 | Neuseeland | 555,74 | 300,83 | -45,87 |
17 | Niederlande | 423,03 | 337,57 | -20,20 |
18 | Norwegen | 477,57 | 364,95 | -23,58 |
19 | Schweden | 506,06 | 320,99 | -36,57 |
20 | Schweiz | 177,67 | 293,45 | 65,16 |
21 | Slowenien | 441,43 | 377,51 | -14,48 |
22 | Spanien | 262,03 | 303,23 | 15,72 |
23 | Südafrika | 867,68 | 220,67 | -74,57 |
24 | Südkorea | 225,34 | 346,67 | 53,84 |
25 | USA | 343,56 | 252,25 | -26,58 |
26 | Welt | 253,85 | 309,81 | 22,05 |
Quelle: Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas, OECD, eigene Berechnungen; Jahr der aktuellsten Immobilienpreiswerte: 4. Quartal 2023 |
Lesehilfe zur Veränderung der Erschwinglichkeit am Beispiel von Deutschland:
Die nominalen Immobilienpreise lagen im 4. Quartal 2023 bei 168,70 Prozent der Preise von 1995, sind also seitdem um 68,70 Prozent gestiegen. Die Nettoeinkommen lagen im 4. Quartal 2023 bei 293,88 Prozent der Einkommen von 1995, sind also um 193,88 Prozent gestiegen. Die Veränderung der Erschwinglichkeit errechnet sich nach der Formel:
(Entwicklung der Nettoeinkommen / Entwicklung der nominalen Immobilienpreise) – 1
In unserem Beispiel also: (293,88 Prozent / 168,70 Prozent) – 1 = 74,20 Prozent. Weltweit kann man sich also heutzutage durchschnittlich 22,05 Prozent mehr Immobilie fürs Geld leisten als 1995.
Die folgende Grafik visualisiert die Veränderung der Erschwinglichkeit seit 1995 bis zum 4. Quartal 2023. Die Länder-IDs der obigen Tabelle finden sich auf der X-Achse des Diagramms wieder (bitte beachten: „Welt“ entspricht unserem Set aus Nationen):
Werte von
Erschwinglichkeit seit Ende 2021
Ende 2021 begann die große Zinswende bei zahlreichen Notenbanken. Nach Jahren der Niedrig- und Negativzinsen hat es der Anstieg der Inflation in vielen Ländern erforderlich gemacht, das Zinsniveau anzuheben, um die Inflation einzudämmen. Damit stiegen die Refinanzierungskosten der Banken und damit auch die Bauzinsen. Steigende Bauzinsen bedeuten fast immer einen Rückgang der Nachfrage nach Immobilien, was auch unsere Statistik zu Wohnungsbaukrediten und dem Auftragseingang im Bauhauptgewerbe zeigen. Daher berachten wir an dieser Stelle die Veränderung der nominalen Immobilienpreise, der Nettoeinkommen und daraus abgeleitet der Erschwinglichkeit von Immobilien in den 26 von uns untersuchten Ländern seit Ende 2021:
ID | Staat | Entwicklung der Immobilienpreise nominal | Entwicklung der Nettoeinkommen | Veränderung der Erschwinglichkeit |
---|---|---|---|---|
1 | Australien | 104,76 | 122,62 | 17,05 |
2 | Belgien | 106,17 | 119,92 | 12,95 |
3 | Dänemark | 100,16 | 122,94 | 22,74 |
4 | Deutschland | 86,66 | 112,64 | 29,98 |
5 | Finnland | 89,84 | 115,64 | 28,72 |
6 | Frankreich | 98,76 | 111,54 | 12,94 |
7 | Großbritannien | 107,21 | 116,07 | 8,26 |
8 | Irland | 114,94 | 129,76 | 12,89 |
9 | Israel | 118,08 | 125,54 | 6,32 |
10 | Italien | 103,68 | 120,59 | 16,30 |
11 | Japan | 108,29 | 100,44 | -7,25 |
12 | Kanada | 96,00 | 120,76 | 25,79 |
13 | Kolumbien | 118,88 | 112,92 | -5,02 |
14 | Kroatien | 132,93 | 133,34 | 0,31 |
15 | Luxemburg | 91,98 | 108,90 | 18,40 |
16 | Neuseeland | 89,44 | 106,11 | 18,64 |
17 | Niederlande | 106,90 | 117,70 | 10,10 |
18 | Norwegen | 102,38 | 100,20 | -2,13 |
19 | Schweden | 90,14 | 114,90 | 27,46 |
20 | Schweiz | 103,68 | 123,27 | 18,89 |
21 | Slowenien | 121,41 | 116,76 | -3,84 |
22 | Spanien | 109,44 | 119,52 | 9,20 |
23 | Südafrika | 104,22 | 113,26 | 8,68 |
24 | Südkorea | 94,13 | 104,19 | 10,69 |
25 | USA | 119,24 | 103,50 | -13,19 |
26 | Welt | 108,19 | 115,42 | 6,69 |
Quelle: Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas, OECD, eigene Berechnungen; Jahr der aktuellsten Immobilienpreiswerte: 1. Quartal 2024 |
Werte von
Veränderung zum Vorquartal
1. Quartal 2024 im Vergleich zum 4. Quartal 2023
ID | Staat | Entwicklung der Immobilienpreise nominal | Entwicklung der Nettoeinkommen | Veränderung der Erschwinglichkeit |
---|---|---|---|---|
1 | Australien | 101,85 | 101,99 | 0,14 |
2 | Belgien | 101,48 | 102,03 | 0,54 |
3 | Dänemark | 100,72 | 102,24 | 1,50 |
4 | Deutschland | 97,76 | 101,40 | 3,73 |
5 | Finnland | 98,57 | 101,57 | 3,05 |
6 | Frankreich | 98,36 | 101,51 | 3,20 |
7 | Großbritannien | 99,81 | 101,95 | 2,15 |
8 | Irland | 104,36 | 102,89 | -1,40 |
9 | Israel | 102,65 | 102,31 | -0,33 |
10 | Italien | 99,75 | 102,15 | 2,41 |
11 | Japan | 102,48 | 100,49 | -1,94 |
12 | Kanada | 100,76 | 102,31 | 1,54 |
13 | Kolumbien | 102,64 | 101,88 | -0,74 |
14 | Kroatien | 104,81 | 102,90 | -1,82 |
15 | Luxemburg | 96,95 | 101,30 | 4,48 |
16 | Neuseeland | 101,54 | 100,91 | -0,61 |
17 | Niederlande | 102,38 | 102,23 | -0,15 |
18 | Norwegen | 101,87 | 101,85 | -0,02 |
19 | Schweden | 99,94 | 101,67 | 1,74 |
20 | Schweiz | 100,07 | 102,36 | 2,29 |
21 | Slowenien | 102,63 | 101,76 | -0,85 |
22 | Spanien | 101,53 | 102,07 | 0,52 |
23 | Südafrika | 101,37 | 101,46 | 0,09 |
24 | Südkorea | 99,81 | 100,68 | 0,86 |
25 | USA | 101,13 | 100,97 | -0,16 |
26 | Welt | 100,84 | 101,84 | 0,99 |
Quelle: Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas, OECD, eigene Berechnungen; Jahr der aktuellsten Immobilienpreiswerte: 1. Quartal 2024 |
Veröffentlicht am 28.11.2016, letztes Update am 26.08.2024
Immobilienpreise in verschiedenen Staaten
Im Folgenden haben für Sie die Immobilienpreise, Nettoeinkommen und den Erschwinglichkeitsindex in den 26 ausgewählten Staaten unter die Lupe genommen. Klicken Sie einfach auf das Bild, um zu den Statistiken für das jeweilige Land zu gelangen.
Wir beginnen in unserer Auflistung mit den Statistiken für Deutschland, schließlich sind die Entwicklungen vor der eigenen Haustür immer noch die spannendsten. Danach haben wir die ausgewählten Staaten nach Kontinenten sortiert und Kontinente und Ländernamen alphabetisch sortiert.
Deutschland
Afrika
Asien
Australien
Europa
BelgienDänemarkFinnlandFrankreichGroßbritannienIrlandItalienKroatienLuxemburgNiederlandeNorwegenPortugalSchwedenSchweizSlowenienSpanien
Nordamerika
Südamerika