Entwicklung der Immobilienpreise und Nettoeinkommen in Belgien
Belgien ist eher bekannt als Heimat der Pommes oder für die Suche nach der eigenen Identität. Wirtschaftlich gerät das Land selten in die Schlagzeilen. Einkommen und Preise gelten als leicht überdurchschnittlich hoch, die Wirtschaft als stabil. Ob die Vorurteile stimmen, untersuchen unsere Statistiken.
- Gestiegene Immobilienpreise: Nominalindex für Immobilienpreise in Belgien 2023 um 243,36 Prozent höher als in 1995
- Nettoeinkommen in Belgien ebenfalls gestiegen, allerdings schwächer: Um 207,18 Prozent in 2023 gegenüber 1995
- Immobilien werden daher auf langfristige Sicht immer weniger erschwinglich: Erschwinglichkeitsindex für Immobilien sank um 10,53 Prozent gegenüber 1995
Auf der heimischen Couch belgische Schokolade und einen guten Rotwein zu genießen, macht in den eigenen vier Wänden gleich nochmal so viel Spaß. Wenn auch Sie darüber nachdenken, sich den Wunsch vom Eigenheim in Ihrer Heimat zu finanzieren, schauen Sie doch einmal in unserem Vergleich der Baufinanzierer vorbei:
Immobilienpreise in Belgien
Dieses Diagramm zeigt Ihnen, wie sich die Immobilienpreise in Belgien in den vergangenen vier Jahrzehnten entwickelten. Die Daten stammen vom Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas und wurden auf einen Index heruntergerechnet.
Für das Jahr 2005 wurde der Indexwert auf 100 festgelegt. Gezeigt werden hier die Entwicklung der nominalen Immobilienpreise, also der reinen Kaufpreise, sowie die Entwicklungen der realen, also inflationsbereinigten, Immobilienpreise.
Die belgischen Immobilienpreise sind gekennzeichnet durch einen moderaten Anstieg, der sich auch nach 2008, wenn auch in abgeschwächter Form, fortgesetzt hat. Von Blasenbildung oder Wirtschaftskrisen ist in den Kurven nur wenig zu sehen.
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Nettoeinkommen in Belgien
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat die durchschnittlichen Nettoeinkommen pro Kopf in verschiedenen Staaten, darunter auch Belgien, ermittelt. Hier sehen Sie die Entwicklung der Nettoeinkommen in Belgien seit 1975.
Zur besseren Vergleichbarkeit mit den Immobilienpreisen wurde auch für die Nettoeinkommen ein Index angelegt und dieser für das Jahr 2005 auf 100 festgelegt.
Ebenso unspektakulär wie die Entwicklung der Immobilienpreise schreitet die Entwicklung der Nettoeinkommen in Belgien voran. Mit Ausnahme einer kleinen Delle in 2009 ist in den vergangenen 40 Jahren ein fast linearer Anstieg zu verzeichnen.
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Erschwinglichkeitsindex für Belgien
Aus den nominalen Immobilienpreisen und den Nettoeinkommen ergibt sich der Erschwinglichkeitsindex. Wie viel Immobilie können sich die Menschen in Belgien von ihrem Einkommen leisten? Was stieg in den vergangenen Jahren stärker an – das Einkommen oder die Immobilienpreise?
Antworten darauf liefert dieses Diagramm. Je höher der Indexwert, desto mehr Immobilie können Belgier sich für ihr Einkommen leisten. Steigt die Kurve nach oben, sind die Einkommen in Relation zu den nominalen Kaufpreisen gestiegen.
Sicher, belgische Immobilien sind für die eigene Bevölkerung in der Vergangenheit schon deutlich erschwinglicher gewesen. Doch die letzten Jahre geben Anlass zur Hoffnung.
Auch wenn in Belgien keine Immobilienblase platzte, kühlte der Markt sich etwas ab, während die Einkommen weiter stiegen. Die monetären Steigerungen im Immobilienmarkt und bei den Einkommen glichen sich weitestgehend aus, sodass sich heute die Belgier etwas mehr Immobilie von ihrem Gehalt leisten können, als etwa noch vor dreißig Jahren.
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Veröffentlicht am 28.11.2016, letztes Update am 17.04.2024