Entwicklung der Immobilienpreise und Nettoeinkommen in Finnland
Bekannt ist Finnland vor allem für seine lebendige Musik-Szene, den Sauna-Kult und ein ausgezeichnetes Bildungssystem. Wirtschaftlich macht das Land im hohen Norden weniger Schlagzeilen. Wir haben dennoch einen Blick auf die Entwicklung der Immobilienpreise und Nettoeinkommen in Finnland geworfen.
- Gestiegene Immobilienpreise: Nominalindex für Immobilienpreise in Finnland 2023 um 196,71 Prozent höher als in 1995
- Gleichzeitig stieg Nettoeinkommen in Finnland ebenfalls, sogar stärker: Um 251,16 Prozent in 2023 gegenüber 1995
- Immobilien werden auf langfristige Sicht immer weniger erschwinglich, wenngleich die Erschwinglichkeit häufigen Schwankungen unterliegt: Erschwinglichkeitsindex für Immobilien wuchs um 18,35 Prozent in 2023 gegenüber 1995
In Finnland gehört die eigene Sauna beinahe zum Standard. Hier hat längst nicht jeder Hausbesitzer eine. Wenn Sie darüber nachdenken, sich den Wunsch vom Eigenheim inklusive eigener Sauna zu finanzieren, schauen Sie doch einmal in unserem Vergleich der Baufinanzierer vorbei:
Immobilienpreise in Finnland
Dieses Diagramm zeigt Ihnen, wie sich die Immobilienpreise in Finnland in den vergangenen vier Jahrzehnten entwickelten. Die Daten stammen vom Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas und wurden auf einen Index heruntergerechnet.
Für das Jahr 2005 wurde der Indexwert auf 100 festgelegt. Gezeigt werden hier die Entwicklung der nominalen Immobilienpreise, also der reinen Kaufpreise, sowie die Entwicklungen der realen, also inflationsbereinigten, Immobilienpreise.
Im Gegensatz zu den skandinavischen Nachbarn galt Finnland nie als wirtschaftlicher Musterschüler. Dafür entschied es sich im Gegensatz zu Dänemark, Norwegen und Schweden für den Eintritt in die Eurozone; Teilhabe statt Abkapselung.
Seit der Einführung des Euros entwickelten sich Immobilienpreise sowohl nominal als auch real relativ stabil steigend. Erst im letzten Jahrzehnt bremste der Preisanstieg ab und verkam zu einer Stagnation.
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Nettoeinkommen in Finnland
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat die durchschnittlichen Nettoeinkommen pro Kopf in verschiedenen Staaten, darunter auch Finnland, ermittelt. Hier sehen Sie die Entwicklung der Nettoeinkommen in Finnland zwischen 1975 und 2022.
Zur besseren Vergleichbarkeit mit den Immobilienpreisen wurde auch für die Nettoeinkommen ein Index angelegt und dieser für das Jahr 2005 auf 100 festgelegt.
Im Gegensatz zu den Immobilienpreisen erfahren die Finnen bei ihren Einkommen auch bis zuletzt einen Anstieg. Die Folgen der Weltwirtschaftskrise hat das exportabhängige Land zwar bis heute zwar nicht vollständig überwunden, es befindet sich aber auf dem Wege der Besserung.
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Erschwinglichkeitsindex für Finnland
Aus den nominalen Immobilienpreisen und den Nettoeinkommen ergibt sich der Erschwinglichkeitsindex. Wie viel Immobilie können sich die Menschen in Finnland von ihrem Einkommen leisten? Was stieg in den vergangenen Jahren stärker an – das Einkommen oder die Immobilienpreise?
Antworten darauf liefert dieses Diagramm. Je höher der Indexwert, desto mehr Immobilie können sich Finnen für ihr Einkommen leisten. Steigt die Kurve nach oben, sind die Einkommen in Relation zu den nominalen Kaufpreisen gestiegen.
Ebenso wie die Immobilienpreise schwankte auch der Erschwinglichkeitsindex. Seit 2012 steigt der Index allerdings wieder an. Stagnierende Immobilienpreise und steigende Nettoeinkommen führen dazu, dass Immobilien in Finnland zuletzt immer erschwinglicher wurden. Ein gutes Zeichen für Finnlands Wirtschaft.
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Veröffentlicht am 28.11.2016, letztes Update am 17.04.2024