Entwicklung der Immobilienpreise und Nettoeinkommen in Japan
Japan ist nach den USA und China die drittgrößte Volkswirtschaft weltweit. Das Land stand in Folge der Asienkrise in den 90er-Jahren kurz vor der Zahlungsunfähigkeit, erholte sich jedoch schnell davon. Nur der japanische Immobilienmarkt spürt die Auswirkungen bis heute.
Zu welchen Verwerfungen Nullzinsen in einer Volkswirtschaft führen, lässt sich an Japan und dem dortigen Immobilienmarkt gut veranschaulichen.
Seit 1995 sind die nominalen Preise für Immobilien um 31,73 Prozent gesunken. Im selben Zeitraum sind die Nettoeinkommen um rund 89,83 Prozent gestiegen. Das führte dazu, dass Immobilien heute in Japan dreimal erschwinglicher sind als damals.
Auch auf lange Sicht sieht das ähnlich aus: Seit 1975 sind die nominalen Immobilienpreise um 65,54 Prozent gestiegen, die Nettoeinkommen hingegen um 711,00 Prozent. Demzufolge sind Immobilien heute mehr als fünfmal erschwinglicher als 1975.
Bei uns geht es dem Immobilienmarkt deutlich besser. Wenn auch Sie darüber nachdenken, sich den Wunsch vom Eigenheim zu finanzieren, schauen Sie doch einmal in unserem Vergleich der Baufinanzierer vorbei:
Immobilienpreise in Japan
Dieses Diagramm zeigt Ihnen, wie sich die Immobilienpreise in Japan in den vergangenen gut vier Jahrzehnten entwickelten. Die Daten stammen Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas und wurden auf einen Index heruntergerechnet.
Für das Jahr 2005 wurde der Indexwert auf 100 festgelegt. Gezeigt werden hier die Entwicklung der nominalen Immobilienpreise, also der reinen Kaufpreise, sowie die Entwicklungen der realen, also inflationsbereinigten, Immobilienpreise.
Das Platzen der Immobilienblase in den 90er-Jahren bildete einen harten Einschnitt in die Entwicklung der Immobilienpreise. Bis 2008 sanken die Preise sowohl nominal als auch real – im völlig gegenläufigen Trend zu den Immobilienpreisen weltweit. Seitdem stagnieren sie.
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Nettoeinkommen in Japan
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat die durchschnittlichen Nettoeinkommen pro Kopf in verschiedenen Staaten, darunter auch Japan, ermittelt. Hier sehen Sie die Entwicklung der Nettoeinkommen in Japan zwischen 1975 und 2022.
Zur besseren Vergleichbarkeit mit den Immobilienpreisen wurde auch für die Nettoeinkommen ein Index angelegt und dieser für das Jahr 2005 auf 100 festgelegt.
Während die Immobilienpreise im Zuge der Asienkrise einbrachen, entwickelten sich die Nettoeinkommen pro Kopf weiter positiv. Von einer kleinen Delle von 2008 zu 2009 abgesehen, nehmen die Einkommen in Japan seit jeher eine lineare Entwicklung nach oben.
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Erschwinglichkeitsindex für Japan
Aus den nominalen Immobilienpreisen und den Nettoeinkommen ergibt sich der Erschwinglichkeitsindex. Wie viel Immobilie können sich die Menschen in Japan von ihrem Einkommen leisten? Was stieg in den vergangenen Jahren stärker an – das Einkommen oder die Immobilienpreise?
Antworten darauf liefert dieses Diagramm. Je höher der Indexwert, desto mehr Immobilie können Japaner sich für ihr Einkommen leisten. Steigt die Kurve nach oben, sind die Einkommen in Relation zu den nominalen Kaufpreisen gestiegen.
Sinkende Immobilienpreise bei steigenden Einkommen lassen wohl jedes Eigentümerherz höher springen. Die Japaner können sich von ihrem Einkommen heute fünf mal so viel Immobilie leisten wie noch 1975. Und ein Ende dieser Entwicklung ist noch nicht abzusehen.
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Veröffentlicht am 28.11.2016, letztes Update am 17.04.2024