Entwicklung der Immobilienpreise und Nettoeinkommen in Kroatien
Während die Immobilienpreise in weiten Teilen des Landes Kroatien in den letzten Jahren recht konstant blieben, stiegen die Immobilienpreise insbesondere in Küstennähe deutlich an. Der Trend geht zum Zweitwohnsitz am Meer, insbesondere für Gäste aus Deutschland, Österreich und Slowenien. Nachdem die Regierung Bebauungsbeschränkungen für die Küstenregionen beschlossen hat, spitze sich der Preisansteig zu.
Wie sieht es daher mit der durchschnittlichen Preisentwicklung von Immobilien in Kroatien aus und wie viel Immobilie können sich die Kroaten selbst von ihrem Einkommen leisten? Antworten auf diese Fragen liefern unsere Statistiken.
- Gestiegene Immobilienpreise: Nominalindex für Immobilienpreise war in Kroatien in 2023 um 159,16 Prozent höher als in 1995
- Gleichzeitig stieg Nettoeinkommen in Kroatien, sogar deutlich stärker: Um 482,68 Prozent in 2023 gegenüber 1995
- Immobilien werden daher immer erschwinglicher: Erschwinglichkeitsindex für Immobilien wuchs gegenüber 1995 um 124,82 Prozent
Für den Zweitwohnsitz am Meer müssen Sie nicht nach Kroatien blicken. Auch in Deutschlands Küstenregionen finden sich sicher noch freie Plätze. Schauen Sie für eine Immobilienfinanzierung doch gleich mal in unserem Vergleich der Baufinanzierer vorbei:
Immobilienpreise in Kroatien
Dieses Diagramm zeigt Ihnen, wie sich die Immobilienpreise in Kroatien in den vergangenen 45 Jahren entwickelten. Die Daten stammen vom Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas und wurden auf einen Index heruntergerechnet.
Für das Jahr 2005 wurde der Indexwert auf 100 festgelegt. Es werden die Entwicklung der nominalen Immobilienpreise, also der reinen Kaufpreise, sowie die Entwicklungen der realen, also inflationsbereinigten, Immobilienpreise abgebildet.
Der Nominalindex der Immobilienpreise liegt bis 1991 bei 0,00, da der Staat Kroatien erst 1991 gegründet wurde. Mit der Staatsgründung etablierte sich ein neuer Immobilienmarkt und durch die Privatisierung kamen zahlreiche kroatische Staatsbürger zum Immobilienbesitz. Nach dem Kroatienkrieg zwischen 1991 und 1995 zeichnete sich der Immobilienmarkt durch eine weiter steigende Nachfrage aus, doch es gab nur noch wenige Immobilien in guter Qualität auf dem Markt. Die Folge daraus war ein weiterer deutlicher Preisanstieg. Nach der Erholung der wirtschaftlichen Folgen des Kroatienkriegs wurde vermehrt gebaut, recht unbürokratisch vergebene Kredite zu niedrigen Zinsen machten dies möglich. Ab 1999 trat eine erste Sättigung auf dem Immobilienmarkt ein.
Auch die Folgen der weltweiten Finanzkrise von 2007/2008 sind in der Datenreihe unverkennbar zu sehen, die Immobilienpreise sanken anschließend für viele Jahre immer weiter. Mit dem Beitritt Kroatiens zur EU im Jahr 2013 erhofften sich kroatische Immobilienmakler einen Aufschwung. Fortan war es nämlich möglich, dass auch ausländische Käufer eine Immobilie in Kroatien an Urlaubsgäste vermieten konnten, ohne dafür erst eine Firma gründen zu müssen. Viele Hürden entfielen, da ab sofort für Ausländer aus Europa die gleichen Rechte wie bei den einheimischen Kroaten galten. Doch die Erholung der Immobilienpreise blieb lange Zeit aus. Erst Ende 2019 konnte das Vorkrisenniveau der nominalen Immobilienpreise übertroffen werden.
Werte von
Nettoeinkommen in Kroatien
Die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hat die durchschnittlichen Nettoeinkommen pro Kopf unter anderem für Kroatien ermittelt. Hier sehen Sie die Entwicklung der Nettoeinkommen in Kroatien seit 1995 (Wert für 2020 auf Basis der Vorjahre berechnet).
Zur besseren Vergleichbarkeit mit den Immobilienpreisen wurde auch für die Nettoeinkommen ein Index angelegt und dieser für das Jahr 2005 auf 100 festgelegt.
Die Unregelmäßigkeiten in der Wirtschaft Kroatiens lassen sich nicht nur an den Immobilienpreisen ablesen, sondern auch an den durchschnittlichen Nettoeinkommen. Wie das folgende Diagramm zeigt, folgte die Entwicklung der Einkommen keinem stetigen Trend. Das Wachstum seit Beginn des Betrachtungszeitraums im Jahr 1995 ist geprägt von zahlreichen Unregelmäßigkeiten. Langfristig betrachtet ist das Einkommensniveau dennoch stark angestiegen.
Werte von
Erschwinglichkeitsindex für Kroatien
Aus den nominalen Immobilienpreisen und den Nettoeinkommen ergibt sich der Erschwinglichkeitsindex. Wie viel Immobilie können sich die Menschen in Kroatien von ihrem Einkommen leisten? Was stieg in den vergangenen Jahren stärker an – das Einkommen oder die Immobilienpreise?
Antworten darauf liefert dieses Diagramm. Je höher der Indexwert, desto mehr Immobilie können sich Kroaten für ihr Einkommen leisten. Steigt die Kurve nach oben, sind die Einkommen in Relation zu den nominalen Kaufpreisen gestiegen.
In den vergangenen Jahrzehnten stiegen die Immobilienpreise deutlich an, allerdings nicht so stark wie parallel die durchschnittlichen Nettoeinkommen. Das hat zur Folge, dass sich Kroaten immer mehr Immobilie für ihr Einkommen leisten können. Ensprechend stieg der Erschwinglichkeitsindex in der Verganheit an, insbesondere in den Jahren zwischen 2000 und 2006, als nach einer intensiven Bauphase eine Sättigung auf dem Immobilienmarkt eintrat und gleichzeitig die Nettoeinkommen besonders stark anstiegen.
Im langfristigen Rückblick wuchs der Erschwinglichkeitsindex seit 1995 um 56 Punkte beziehungsweise um 88,36 Prozent.
Werte von
Veröffentlicht am 30.11.2020, letztes Update am 17.04.2024