Entwicklung der Immobilienpreise und Nettoeinkommen in den Niederlanden
Die Niederlande gelten als fortschrittliches, produktives und wirtschaftlich stabiles Land. Berichte über Krisen und hohe Arbeitslosigkeit sind aus dem Königreich nicht zu vernehmen. Und doch ging die Weltwirtschaftskrise 2008 nicht spurlos an den Niederlanden vorbei, wie auch die Entwicklung der Immobilienpreise und der Nettoeinkommen pro Kopf zeigt.
- Gestiegene Immobilienpreise: Nominalindex für Immobilienpreise ist in den Niederlanden in 2023 um 323,03 Prozent höher als in 1995
- Gleichzeitig stieg Nettoeinkommen, allerdings deutlich schwächer: Um 237,57 Prozent in 2023 gegenüber 1995
- Immobilien sind daher seitdem weniger erschwinglich geworden: Erschwinglichkeitsindex sank in 2023 um 20,20 Prozent gegenüber 1995
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Immobilienpreise in den Niederlanden seit 1975
Dieses Diagramm zeigt Ihnen, wie sich die Immobilienpreise in den Niederlanden in den vergangenen vier Jahrzehnten entwickelten. Die Daten stammen vom Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas und wurden auf einen Index heruntergerechnet.
Für das Jahr 2005 wurde der Indexwert auf 100 festgelegt. Gezeigt werden hier die Entwicklung der nominalen Immobilienpreise, also der reinen Kaufpreise, sowie die Entwicklungen der realen, also inflationsbereinigten, Immobilienpreise.
Die Kurve der nominalen und realen Immobilienpreise nimmt auch in den Niederlanden einen eher typischen Vorlauf. Eine lange Phase des Anstiegs, gefolgt von einem deftigen Preisabsturz nach 2008.
Darin zeigt sich die Schwere der weltweiten Finanzkrise, die auch vor einem wirtschaftlichen Musterstaat wie den Niederlanden keinen Halt machte.
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Nettoeinkommen in den Niederlanden seit 1975
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat die durchschnittlichen Nettoeinkommen pro Kopf in verschiedenen Staaten, darunter auch den Niederlanden, ermittelt. Hier sehen Sie die Entwicklung der Nettoeinkommen in den Niederlanden seit 1975.
Zur besseren Vergleichbarkeit mit den Immobilienpreisen wurde auch für die Nettoeinkommen ein Index angelegt und dieser für das Jahr 2005 auf 100 festgelegt.
Die Nettolöhne haben analog zu den Immobilienpreisen nach Überwindung der Finanzkrise ebenfalls wieder an Fahrt aufnehmen können. Seit 2009 setzt sich die Steigerung mit derselben Dynamik fort, wie sie auch vor der Finanzkrise zu beobachten war, wenn auch etwas holpriger.
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Erschwinglichkeitsindex für die Niederlande
Aus den nominalen Immobilienpreisen und den Nettoeinkommen ergibt sich der Erschwinglichkeitsindex. Wie viel Immobilie können sich die Menschen in den Niederlanden von ihrem Einkommen leisten? Was stieg in den vergangenen Jahren stärker an – das Einkommen oder die Immobilienpreise?
Antworten darauf liefert dieses Diagramm. Je höher der Indexwert, desto mehr Immobilie können Niederländer sich für ihr Einkommen leisten. Steigt die Kurve nach oben, sind die Einkommen in Relation zu den nominalen Kaufpreisen gestiegen.
Der extreme Anstieg der Immobilienpreise seit 2013 hat zur Folge, dass trotz steigender Nettoeinkommen die Immobilien für die Niederländer seit 2013 immer unerschwinglicher werden.
Zwischen 2013 und 2022 verlor der Indexwert 48,9 Punkte. Da die Immobilienpreise voraussichtlich weiter steigen werden, müssen die Niederländer auf deutlich höhere Einkommen hoffen, um nicht immer größere Teile des Einkommens für die eigenen vier Wände aufwenden zu müssen.
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letztes Update am 17.04.2024