Entwicklung der Immobilienpreise und Nettoeinkommen in Schweden
Schweden galt vor allem dank seines umfassenden Sozialsystems lange als wirtschaftliches Musterland. Auch wenn viele Sozialleistungen seit den 90er-Jahren gestrichen wurden, genießen die Menschen einen hohen Lebensstandard. Die Kehrseite: Die Lebenshaltungskosten sind mitunter immens und die Immobilienpreise ziehen immer stärker an.
Experten warnen gar vor einer bevorstehenden Immobilienblase, da viele Schweden sich über ihre Möglichkeiten hinaus verschulden, um den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. Ob eine Immobilienblase in der Heimat von Alfred Nobel und Astrid Lindgren wirklich entsteht, zeigen unsere Diagramme.
- Gestiegene Immobilienpreise: Nominalindex für Immobilienpreise in Schweden ist in 2023 um 406,06 Prozent höher als in 1995
- Gleichzeitig stieg Nettoeinkommen, allerdings weniger stark: Um 220,99 Prozent in 2023 gegenüber 1995
- Immobilien werden daher immer weniger erschwinglich: Erschwinglichkeitsindex sank in 2023 um 36,57 Prozent gegenüber 1995
Abgesehen von einigen wenigen Hotspots sind sich viele Experten einig, dass in Deutschland keine Immoblienblase droht. Das macht den hiesigen Markt zu einem sichereren Hafen für die eigene Immobilie.
Wenn auch Sie darüber nachdenken, sich den Wunsch vom Eigenheim in Ihrer Heimat zu finanzieren, schauen Sie doch einmal in unserem Vergleich der Baufinanzierer vorbei:
Immobilienpreise in Schweden
Dieses Diagramm zeigt Ihnen, wie sich die Immobilienpreise in Schweden in den vergangenen vier Jahrzehnten entwickelten. Die Daten stammen vom Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas und wurden auf einen Index heruntergerechnet.
Für das Jahr 2005 wurde der Indexwert auf 100 festgelegt. Gezeigt werden hier die Entwicklung der nominalen Immobilienpreise, also der reinen Kaufpreise, sowie die Entwicklungen der realen, also inflationsbereinigten, Immobilienpreise.
Mit den schmerzhaften Einschnitten ins Sozialsystem in den 1990er-Jahren fand die schwedische Wirtschaft zu alter Stärke zurück. Mit dem konstanten Wirtschaftswachstum stiegen die Immobilienpreise nominal und real immer stärker an.
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Nettoeinkommen in Schweden
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat die durchschnittlichen Nettoeinkommen pro Kopf in verschiedenen Staaten, darunter auch Schweden, ermittelt. Hier sehen Sie die Entwicklung der Nettoeinkommen in Schweden seit 1975.
Zur besseren Vergleichbarkeit mit den Immobilienpreisen wurde auch für die Nettoeinkommen ein Index angelegt und dieser für das Jahr 2005 auf 100 festgelegt.
Einen nahezu linearen Anstieg legten in den vergangenen 40 Jahren die Nettoeinkommen der Schweden hin. Von kleineren Dellen – etwa 2009, dem Jahr nach Ausbruch der Finanzkrise – abgesehen, ist der Anstieg Jahr für Jahr moderat und konstant.
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Erschwinglichkeitsindex für Schweden
Aus den nominalen Immobilienpreisen und den Nettoeinkommen ergibt sich der Erschwinglichkeitsindex. Wie viel Immobilie können sich die Menschen in Schweden von ihrem Einkommen leisten? Was stieg in den vergangenen Jahren stärker an – das Einkommen oder die Immobilienpreise?
Antworten darauf liefert dieses Diagramm. Je höher der Indexwert, desto mehr Immobilie können Schweden sich für ihr Einkommen leisten. Steigt die Kurve nach oben, sind die Einkommen in Relation zu den nominalen Kaufpreisen gestiegen.
Die schwedischen Immobilienpreise stiegen in den vergangenen Jahren deutlich stärker als die Durchschnittseinkommen. 1985 lag der Indexwert für die Erschwinglichkeit einer Immobilie noch bei über 160 Punkten, im Jahr 2020 hingegen nur noch bei knapp 70 Punkten. Das heißt, die Schweden können sich von ihrem Einkommen nur noch halb so viel Immobilie leisten wie 35 Jahre zuvor.
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Veröffentlicht am 28.11.2016, letztes Update am 17.04.2024